Raucher und Nichtraucher bekriegen sich derzeit mit aller Brutalität. Ein Rauch-Sheriff wurde jetzt schwer verletzt. Doch er gibt nicht auf.
Dietmar Erlacher ist schwer gezeichnet. Der Rauch-Sheriff wurde attackiert und liegt nun schwer verletzt daheim: „Ich habe eine schwere Prellung und muss deswegen Schmerzmittel einnehmen. Zusätzlich habe ich einen Tinnitus bekommen und einen Schock. Heute muss ich mit einer Tinnitus-Infusions-Therapie beginnen.“
Vergangenen Freitag wollte er in einem Supermarkt-Restaurant in Wien Donaustadt essen gehen. Als er im Nichtraucherbereich Platz nimmt, erkennt er, dass die Trennwand zum Raucherbereich weit offen steht.
Erlacher bekam von einem Raucher Faustschläge
Das versetzt
den militanten Nichtraucher in Rage. Sofort zückt er sein Handy, will ein
Foto der Gesetzesübertretung machen. Einige Männer stürmen daraufhin auf ihn
zu. Erlacher erinnert sich an die brutalen Minuten: „Der Kräftigste hat mit
seiner Faust auf meinen Oberkörper geschlagen. Der Schläger – er war 20 cm
größer als ich – hat nicht von mir abgelassen.“ Er beendete den
schmerzvollen Angriff mit einem brutalen Konter: Erlacher zückte seinen
Pfefferspray. Es war kein Einzelfall, die Liste der Attacken ist lang:
- Am Karfreitag gab es in einem Lokal ein ÖSTERREICH-Foto-Shooting. Fotografin und Erlacher wurden wüst beschimpft und bedroht. Erst sechs Polizisten und drei Securities konnten den Streit beenden.
- März 2009: In Mödling gab Erlacher 42 Anzeigen gegen Lokale ab, die gegen das Gesetz verstoßen. Währenddessen hat man auf dem Parkplatz der Bezirkshauptmannschaft die Luft aus seinen Reifen ausgelassen: „Ich habe es zum Glück gemerkt, sonst wäre es schlimm ausgegangen.“
- Dem Anti-Raucher wurde vor zwei Monaten der Besuch von Rumänen angedroht: „Sie sollten mich mit Gewalt auf Linie bringen.
Die Angriffe zeigen den Stand der Diskussion ums Rauchen in Österreich. Beide Fronten beharren aggressiv auf ihren Standpunkten.
Auch Erlacher ist ein verbissener Kämpfer: Er widmet sein Leben dem Kampf gegen Raucher: „Ich kämpfe für das Allgemeinwohl – jährlich sterben 1.000 Passivraucher“. Sein Ziel verfolgt Erlacher kompromisslos. Er und seine Mitstreiter brachten bereits 15.000 Anzeigen gegen Lokale in denen verbotenerweise geraucht wurde ein.
Trauriger Hintergrund: Vor elf Jahren wurde bei ihm Blasenkrebs diagnostiziert – eine Krankheit, die angeblich jeder 10. Raucher bekommt. Verdacht besteht bei Erlacher außerdem auf Blasenkrebs. Doch trotz Verletzung machen die Sheriffs weiter: Sie planen derzeit weitere Schwerpunktaktionen.
ÖSTERREICH: Letzten Freitag wurden Sie angegriffen –
wie kam es dazu? |