Nach Mord

Regisseur Frodl bald wieder frei

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Helmut Frodl wurde hinter Gittern zum Theologen und betet um seine Entlassung. Ein Gerichtspsychiater stellte ihm ein positives Gutachten aus

Der renommierte Gerichtspsychiater Reinhard Haller hat ihm ein positives Gutachten erstellt. Auch der erfahrene Gefängnisdirektor von Garsten, Norbert Minkendorfer, drückt ihn ans Herz: „Ein Musterhäftling. Ich weiß nicht, was man gegen seine Freilassung anführen könnte.“ Kurzum: Nach 16 Jahren hinter Gittern hat Ex-ORF-Regisseur Helmut Frodl (50) gute Chancen, bald wieder frei zu sein. Trotz einer Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen Mordes. Und trotz einer Straftat, die in die Kriminalgeschichte einging.

Studium in der Zelle
Im Juni 1992 hat Frodl aus Geldgier den Filmproduzenten Fritz Köberl in einer Badewanne erschossen und dessen Leiche dann mit einer elektrischen Gartenschere zerstückelt. So unfassbar die Tat des früheren Jaguar-Fahrers und Lebemanns, so erstaunlich ist sein Wandel hinter Gittern: Frodl passte sich tadellos an und machte Jahre lang Therapien gegen seine „narzistische Persönlichkeitsstörung“. Er schrieb ein Theaterstück und studierte in der Zelle Theologie. Seit 2007 trägt er den Titel „Magister“, bis Sommer 2009 will er auch das Doktorat schaffen.

Gelockert
Zur Höchststrafe verurteilte Häftlinge dürfen nach frühestens 15 Jahren den Antrag stellen, auf Bewährung entlassen zu werden. Helmut Frodl ist bereits im gelockerten Vollzug. Vermutlich kommt er im Sommer 2009 frei – zu seiner Promotion.

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