Prozess 
geplatzt

Sänger-
Knabe 
wollte 
sich umbringen

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Angeklagter im Spital - Neuer Termin: 11. Juni. 

Knall­effekt am Dienstag kurz vor 8.30 Uhr im Landesgericht St. Pölten: Der Mordprozess gegen den ehemaligen Sängerknaben Christoph L. (27) wurde abgesagt.

Der Grund dafür: Der Angeklagte wollte sich in der Nacht vor der Verhandlung umbringen, musste nach dem Suizidversuch in ein Krankenhaus zur Behandlung gebracht werden.

21-jähriges Opfer mit 
einer Axt brutal erschlagen
Der 27-Jährige ist nicht in Lebensgefahr. Journalisten, Pressefotografen, Geschworene, Zeugen und Gerichtskiebitze zogen wieder ab, der vorsitzende Richter Markus Grünberger gab kurz nach der Absage Dienstag, den 11. Juni, als vorläufig neuen Termin für den Mordprozess bekannt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 27-Jährigen eine schreckliche Tat vor: Im Oktober des Vorjahres soll er seine Freundin Jasmin (21) mit einer Axt erschlagen haben – es gilt die Unschuldsvermutung.

Es drohen 10 bis 20 Jahre oder lebenslange Haft
Dabei hätte Christoph L. ein ganz anderes Leben führen können. Doch kurz vor der Matura fing der Einserschüler und Sänger an, mit Drogen zu experimentieren. Es folgte der totale Absturz. Der 27-Jährige hatte die Schule geschmissen, schlug sich die Nächte nur noch auf zwielichtigen Techno-Partys um die Ohren, hielt sich tagsüber mit Gelegenheitsjobs mehr schlecht als recht über Wasser. Dann lernte er Jasmin kennen, spielte ihr die große Liebe vor. Doch weil sich die um sechs Jahre jüngere Frau von ihm trennen wollte, soll er ein Blutbad angerichtet haben. Bei einem Schuldspruch der acht Geschworenen im Juni drohen Christoph L. nun zehn bis 20 Jahre oder sogar lebenslange Haft.

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