Unwetter

Schäden in Millionenhöhe

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Nach dem schweren Unwetter in Österreich hieß es Zwischenbilanz ziehen.

Die Hagelversicherung hat am Freitagnachmittag die Gesamtschäden für die Landwirtschaft mit 20 Mio. Euro beziffert, mehr als 60.000 Hektar Fläche wurden vom Hagel geschädigt.

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Niederösterreich - Tausende Feuerwehrleute im Einsatz

Nach den Unwettern der vergangenen Nacht waren die Feuerwehren in Niederösterreich am Freitagnachmittag noch mit umfangreichen Aufräumarbeiten beschäftigt. Schwerpunkte waren die Bezirke Gänserndorf, Tulln und Wien-Umgebung.

Bei 309 Einsätzen mussten umgestürzte Bäume entfernt und Dächer gesichert werden. In den Nachtstunden hatten die Unwetter 3.800 Feuerwehrleute in Atem gehalten, bei den Aufräumarbeiten standen noch rund 1.500 Mann im Einsatz.

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Oberösterreich - 30.000 Einsatzstunden
Vier Verletzte, zehn Mio. Euro Schaden an landwirtschaftlichen Flächen, 500 Gebäudeschäden - so lautet die vorläufige Unwetter-Bilanz in Oberösterreich. 5.400 Mann der Feuerwehren leisteten bei über 920 Einsätzen insgesamt 30.000 Stunden Hilfe. Am Vormittag waren immer noch mehr als 700 Mitglieder mit Aufräumarbeiten beschäftigt. In der Landwirtschaft sind ersten Schätzungen zu Folge 40.000 Hektar betroffen. In manchen Gebieten kam es zu einem hundertprozentigen Ausfall der Ernte, die noch auf den Feldern stand. Besonders schwer getroffen hat es die Maiskulturen. Die Hagelversicherung rechnet landesweit mit etwa 3.500 Schadensmeldungen.

In den Bezirken Braunau und Vöcklabruck fielen teils faustgroße Hagelkörner vom Himmel, drei Personen wurden getroffen und verletzt. Ein Feuerwehrmann stürzte beim Abdecken eines Daches mehrere Meter in die Tiefe. In manchen Ortschaften blieb kein einziges Dach heil. Im gesamten Bundesland wurden Keller und Straßen überflutet sowie Bäume entwurzelt. Westautobahn (A1) und Westbahnstrecke waren blockiert. Rund 9.000 Haushalte mussten zeitweise ohne Strom ausharren.

Wien - Mann von Ast getroffen
In Wien wurde ein Mann von einem Ast getroffen und lebensgefährlich verletzt. Der 32-Jährige erlitt nach 22.00 Uhr an der Alten Donau in einem Gastgarten eine Gehirnblutung, zahlreiche Wirbelbrüche, die zumindest eine Querschnittslähmung nach sich ziehen dürften, sowie einen Bruch des Gesichtsknochens. Die Wiener Feuerwehr war im Dauereinsatz, vor allem in Döbling, Floridsdorf und in der Donaustadt. Allein in der Nacht gab es rund 450 Einsätze zusätzlich.

Auf der Donau lief das Ausflugschiff Tegetthoff in Döbling auf Grund und musste ausgepumpt werden. Schwere Schäden gab es in den Wiener Parkanlagen, der Donaupark wurde teilweise gesperrt. In der Donaustadt wurde das Dach des Geriatriezentrums zum Teil abgetragen. Die Wiener Landwirtschaftskammer wurden die Schäden durch Hageln Sturm und Regen mit bis zu vier Millionen Euro beziffert. Weingärten, Obst- und Gemüsefelder wurden schwer getroffen.

Salzburg - 365 Notfälle
Fünf leicht verletzte Personen wurden im Krankenhaus Oberndorf und Salzburg versorgt. Die Feuerwehr war im Bundesland Salzburg mit über 1.200 Personen bei rund 365 Notfällen im Einsatz.

Tirol - Verletzte durch Hagelkörner
Schwere Verwüstungen gab es auch in Tirol. Heftige Gewitter und teilweise tennisballgroße Hagelkörner beschädigten Autos, Häuser wurden abgedeckt, zahlreiche umgestürzte Bäume blockierten Straßen. Hauptbetroffen von den Unwettern waren die Bezirke Kufstein und Kitzbühel im Tiroler Unterland.

In Kufstein wurden laut Polizei zwei Einfamilienhäuser und das Dach einer Firma in Unterlangkampfen abgedeckt. Bis in die Morgenstunden blieb die Hinterthierseestraße (L30) auf ihrem gesamten Verlauf gesperrt. Wegen Überflutung wurde außerdem eine Unterführung in Kufstein gesperrt. Sieben Leichtverletzte wurden im Bezirkskrankenhaus in Kufstein behandelt. Hagelkörner hatten ihnen Platzwunden am Kopf zugefügt. Sie konnten nach einer ambulanten Behandlung wieder entlassen werden. Im Bezirk Kitzbühel traf es die Gemeinden Kirchdorf, Erpfendorf und Waidring am härtesten. In Waidring fiel ein Baum auf einen Sattelschlepper und beschädigte ihn schwer.

Steiermark - erhebliche Sachschäden
Orkanartige Böen richteten in den Obersteiermark erheblichen Sachschaden an Hausdächern, Stromleitungen und Fahrzeugen an. Im Bezirk Liezen waren rund 250 Feuerwehrleute im Einsatz, um zahlreiche blockierte Straßen und auch die Bahnstrecke zwischen Haus und Schladming von umgestürzten Bäumen zu räumen. Zu einem Wassereinbruch kam es im Keller des LKH Rottenmann, es waren aber nur derzeit ungenützte Räume betroffen. Ähnlich war die Situation im Bezirk Mürzzuschlag: Auch hier verursachte Windwurf Sachschäden und Straßensperren, rund 200 Feuerwehrleute mussten ausrücken.

Auch im Burgenland hatte die Feuerwehr einiges zu tun. Bei den 20 bis 30 Einsätzen fanden insgesamt rund zehn Feuerwehren vor allem im Landesnorden entwurzelte Bäume und abgedeckte Dächer vor. Auch am Neusiedler See mussten sechs Feuerwehr-Boote ausrücken, da drei Boote in Seenot geraten waren.

In Vorarlberg wurden auf einer Alpe des Bergs Kanisfluh im Gemeindegebiet von Au (Bregenzerwald) vier Alphütten abgedeckt worden. Insgesamt wurden die Vorarlberger Feuerwehren in den Abendstunden des Donnerstag zu 20 Einsätzen gerufen, meist wegen überfluteter Keller oder umgestürzter Bäume.

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Hagelkörner so groß wie ein Ei

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