Schuldirektor warnt:

"Schon 13-Jährige
 finden ISIS cool"

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Wiener Schuldirektor warnt vor Islamismus-Problem.

Beim Leiter der Franz-Jonas-Schule in Floridsdorf ist der Name – Christian Klar – Programm: Er redet nicht um den heißen Brei herum. „Es gibt in der Pflichtschule Probleme mit Islamismus.“

Klartext. Zwangsehe, Kopftuchzwang oder Sympathie für jihadistische Tendenzen sind Themen, mit denen er sich als Schulleiter auseinandersetzen muss. Von den Behörden fühlt er sich im Einzelfall unterstützt, klare Richtlinie gibt es aber nicht.

Im Gespräch mit ÖSTERREICH warnt Klar vor dem, was auf uns zukommt:

ÖSTERREICH: Sie hatten mit Burkas in und Jihad-Anwerbern vor der Schule zu tun. Seltene Ausnahmen?
Christian Klar: Nein, das glaube ich nicht. Und die Reaktionen im persönlichen Gespräch auf die Tatsache, dass ich darüber offen sprechen will, bestätigen mir das.
ÖSTERREICH: Welche Probleme sind die häufigsten?
Klar: Meist setzen einzelne Rädelsführer andere unter Druck, „richtige Muslime“ zu sein. Manche Kinder radikalisieren sich völlig unabhängig vom ­Elternhaus. Islamismus scheint als Jugendkult einen gewissen Einfluss bekommen zu haben.
ÖSTERREICH: Was fasziniert die Kids am Islamismus?
Klar: Die Anwerber sind die besseren Sozialarbeiter. Sie heucheln Verständnis vor und hören zu. Sie gelten als cool und werden umringt wie Popstars.
ÖSTERREICH: Aber will irgendjemand deshalb wirklich sterben?
Klar: Es ist cool, zu sagen: Ich war in Syrien. Oder ich will da einmal hin.
ÖSTERREICH: ISIS-Zeigefinger als neues Che-Guevara-Leiberl?
Klar
: Das ist ein guter Vergleich. Aber nur ein Aspekt. Der Druck kommt von vielen Seiten. Wir müssen hinschauen und agieren: Klare Regeln für alle.

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