Traurige Bilanz

Schon zwölf Ski-Tote in dieser Wintersaison

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Der Unfall des deutschen Spitzenpolitikers war nicht der einzige in Österreich: Vielerorts stoßen Ambulanzen jetzt an ihre Belastungsgrenzen.

Immer neue Schockmeldungen aus den heimischen Skiregionen: Der Ansturm auf die Skigebiete, Kaiserwetter und perfekte Pistenbedingungen lassen auch die Zahl der Unfälle rasant in die Höhe schnellen. Viele Ambulanzen erleben derzeit ihre Hochsaison, zahlreiche Spitäler haben Urlaubssperren verhängt.

250 Verletze täglich in Innsbruck. Besonders betroffen: die Krankenhäuser in Tirol. Im Bundesland mit den meisten Skigebieten ist der Bedarf an ärztliche Versorgung in den letzten Tagen dramatisch in die Höhe gegangen. Allein in der Notaufnahme der Innsbrucker Klinik müssen täglich bis zu 250 Menschen notversorgt werden.

Volle Ambulanzen
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Kitzbühel. „Unsere Ambulanz quillt derzeit regelrecht über“, erklärt Primar Siegfried Nagl vom Krankenhaus Kitzbühel im Gespräch mit ÖSTERREICH. Gleichzeitig wurde jeder Patient, bei dem es vertretbar war, so rasch wie möglich wieder entlassen. Nur so ist der derzeitige Andrang in den Griff zu bekommen.

4.000 Unfälle
Allein in der heurigen Wintersaison zählte die Alpinpolizei 400 Kollisionsunfälle, eben wie jenen von Dieter Althaus. „Bei den Skiunfällen gibt es jedes Jahr eine Steigerung von fünf bis zehn Prozent“, erklärt der Leiter der Alpinpolizei Hans Ebner. Zugleich verunglückten auf Österreichs Skipisten allein seit November rund 4.000 Menschen, die meisten in ihrem Winterurlaub. „Dadurch, dass immer mehr Menschen auf den Pisten unterwegs sind, steigen auch die absoluten Zahlen der Unfälle“, erklärt Hanno Bilek vom Kuratorium für Alpine Sicherheit.

Schon 12 Tote
Aufgrund der zahlreichen Skiunfälle stiegen auch die Todesfälle auf den heimischen Pisten. Bis Weihnachten starben sieben Menschen nach Skiunfällen, allein seit Silvester fanden noch einmal fünf Menschen den Tod – als letzte die slowakische Urlauberin, die mit Althaus kollidierte.

Viele zu schnell unterwegs
Ein Hauptgrund für das erhöhte Unfallrisiko: Schon im Vorjahr hatte ein großer ÖSTERREICH-Test festgestellt, dass viele Skifahrer viel zu schnell unterwegs waren. Der Hang zum Rowdytum auf den Pisten dürfte in diesem Jahr noch einmal zugenommen haben.

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