Mama-Mord

Sein Alibi ist nicht zu knacken

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Ankläger beißen sich Zähne aus. Kommt Verdächtiger wieder frei?

Am Mittwoch muss die Staatsanwaltschaft am Wiener Landesgericht bei einer Haftprüfung entscheiden, ob der Tischler Gerhard P. aus Fels am Wagram in U-Haft bleibt. Doch wie es aussieht, könnte der 42-jährige Hauptverdächtige im Mordfall Bettina G. (ein zweites Mal) als freier Mann nach Hause gehen. Denn erneut ist es den erhebenden Kriminalisten – wie ÖSTERREICH erfuhr – nicht gelungen, das Alibi des Ex-Freundes und Papas des gemeinsamen Kindes Felix zu knacken.

Dazu P.s Anwalt Elmar Kresbach: „Es gibt keine Möglichkeit und kein glaubhaftes Zeitfenster, dass P. zur Tatzeit in der Wohnung der Frau G. am Julius-Tandler-Platz war. Außer mein Mandant kann fliegen,“ fügt Kresbach hinzu.

Manipuliert
Tatsächlich ist es dem Landeskriminalamt bis heute nicht gelungen, vor allem die GPS-Daten aus P.´s Peugeot 807 zu widerlegen bzw. dass er sie manipuliert hätte oder dass jemand am 7. April damit gefahren wäre.

Parkschein
Laut Aufzeichnungen war der Bautischler auf mehreren Baustellen in Stockerau – wobei er auch von Kunden gesehen wurde –, dann gibt es sogar einen Parkschein aus Krems. Später war er auf einer Baustelle in Simmering und auch in einem Supermarkt in Wien – aber jedes Mal soweit entfernt, dass P. „nur in Lichtgeschwindigkeit“ zu Bettina G.s Wohnung rasen und dort den Mord verüben hätte können. Auch die Daten aus seinem Handy sollen den Angaben passen.

Handschuh
Das einzige, das den Anklägern bleibt, ist derzeit somit ein Einweghandschuh mit der DNA des mutmaßlichen Täters, der in der Nähe der Leiche der 37-Jährigen Wienerin entdeckt wurde. Verteidiger Kresbach: „Das ist kein Beweis. Der kann von einem früheren Aufenthalt meines Mandaten in der Wohnung stammen.“ Bevor der Handschuh gefunden wurde, ging Gerhard P. am 9. April schon einmal (aus der Polizeihaft) nach Hause. Kommt er heute wieder frei?

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