Peter Seisenbacher

Sex-Prozess gegen den Olympia-Helden

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Anklage wegen sexuellen Missbrauchs von Sportlerinnen.

Peter Seisenbacher hat alle geschlagen. 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul wurde er Judo-Olympiasieger. Ein Held, ein Idol, der beste Sommer-Olympionik, den Österreich je hervorgebracht und der Sportgeschichte geschrieben hat. Doch am heutigen Montag steht dem aktuellen Nationaltrainer der Judomannschaft von Aserbaidschan der härteste Kampf seines Lebens bevor. Seisenbacher – inzwischen 56 Jahre alt – muss sich vor einem Schöffensenat des Straflandesgerichts wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger und Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses verantworten. Dem Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik droht eine langjährige Haftstrafe.

Das jüngste Opfer 
war erst neun Jahre alt

Die Anklage wiegt schwer. Nach seiner aktiven Zeit soll Seisenbacher, für den die Unschuldsvermutung gilt, als Vereinstrainer in Wien sexuellen Kontakt zu zwei Mädchen gehabt haben. 1997 – er war 37 Jahre alt – soll er ein neunjähriges Mädchen zunächst bedrängt haben. Als die Judo-Schülerin elf war, soll es zu geschlechtlichen Handlungen gekommen sein. Laut Anklage soll es auch mit einem weiteren, erst 13 Jahre alten Mädchen, zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Ein dritter Teenager (16) soll Seisenbacher erfolgreich abgewehrt haben. Die Ankläger werten dies als versuchten Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses.

Seisenbacher hat die Vorwürfe stets bestritten. Zeugen sollen ihn vor Gericht entlasten und belegen, dass die Mädchen auch nach den Vorkommnissen weiter Kontakt zu ihm pflegten. Das Urteil soll zwei Tage vor Heiligabend gefällt werden.

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