Feldbach is "schoaf"

Sexismus-Skandal um steirischen Werbeclip

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Der Spot von Vulkan TV aus Feldbach schlägt hohe Wellen. Sogar Jan Böhmermann kommentierte ihn.

"Any press is good press", heißt es ja oft. In diesem Fall wäre die Werbeaktion eines steirischen Wirtschaftssenders absolut aufgegangen. Allerdings diente der weniger der Imageverbesserung, als vielmehr einem handfesten Sexismus-Skandal. In der Werbung von Vulkan TV, die auf Facebook hochgeladen wurde, stolziert eine Blondine in einem knappen roten Kleid durch Feldbach. Daraufhin passiert sie unter anderem einen Biertrinker, eine Schmuckverkäuferin oder einen Typen im Luxusschlitten, die ihr allesamt eines nachrufen: "Schoaf"." Dann der Coup: Die Kamera schwenkt und es heißt: "Aber nicht so scharf wie die Sonderangebote der Geschäfte". Zur Krönung endet der Clip damit, dass die Schönheit offenbar ihre Niederlage erkennt. Sie sagt am Ende: "Anscheinend ist in Feldbach alles schärfer, wie ich. Ich geh jetzt shoppen."

Böhmermann ätzt gegen Austro-Spot

Das Video soll die "scharfen Tage" der Feldbacher Wirtschaft bewerben, ob das gelungen ist, bleibt umstritten. Aber immerhin spricht man nun auch außerhalb Österreichs darüber. Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann teilte das Video auf seiner Facebook-Seite und kommentierte es mit "Sie nennen es Postfeminismus". Und auch andere User im Netz sind brüskiert über die Aufmachung. "Sexistisch" oder "peinlich" zählen zu den meistgenannten. Mittlerweile ist im Werberat eine Beschwerde gegen den Spot eingegangen. Zwar sagte der Vulkan-TV-Chef Jürgen Tackner in einem Interview, dass sie "bewusst provozieren" wollten, allerdings nahm er das Video am Mittwoch wieder offline.

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