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Skigebiet verklagt erstmals Tourengeher

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Der betroffene Wintersportler benutzte trotz Verbot die Pisten.

Das oberösterreichische Skigebiet Sternstein bei Bad Leonfelden im Mühlviertel hat erstmals einen Tourengeher wegen Besitzstörung angezeigt. Seit Ende 2010 ist es verboten, nach Ende der Liftbetriebszeiten die Pisten zu benützen. Der betroffene Wintersportler habe sich aber trotz Ermahnung nicht davon abhalten lassen, begründete der geschäftsführende Gesellschafter Gerhard Zettler gegenüber dem "Neuen Volksblatt" den Schritt.

Zahl gesunken

Am Sternstein weisen Schilder auf das Verbot hin. Generell zeige es auch bereits Wirkung, so Zettler. Die Zahl der Tourengeher sei seit Jahresbeginn von rund 100 auf 20 Personen pro Tag gesunken. Einige würden aber nach wie vor am Abend die frisch präparierten Pisten benützen.

Der Konflikt zwischen Lift-Gesellschaften und Tourengehern schwelt - nicht nur in Oberösterreich - bereits länger. Neben der kostenlosen Parkplatz- und Pistenbenützung liegt den Betreibern auch die Frage der Haftung im Magen. Sie befürchten, nach einem schweren nächtlichen Unfall zur Verantwortung gezogen zu werden, beschrieb Zettler die Stimmung in der Branche. Wintersportler, die mit der Familie ins Skigebiet kommen und nebenbei auch Touren gehen, seien aber "herzlich willkommen".

Regionale Skitour-Routen
Zettler schlägt vor, regionale Skitouren-Routen zu schaffen, die durch einen Aufschlag beim Kauf der Ausrüstung finanziert werden. Diese Maßnahme sollte bundes- oder zumindest landesweit eingeführt werden. Mit dem Geld daraus könnten dann die regionalen Tourismusverbände eigene Konzepte erarbeiten, wie man ein unproblematisches Nebeneinander von Touren- und Alpin-Skisport ermöglicht. Zusätzlich zu diesem "Pickerl" sollen Tourengeher ein Saison-Abo lösen, regte Zettler an. Schließlich würden sie auch die Parkplätze bei den Liften benützen.

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