Jetzt spricht Mutter

Sklaven-Fall: Spur nach Tirol

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Immer mehr Details werden nun über die unfassbaren Qualen der bosnischen Sklavin Bettina bekannt.

Acht Jahre dauerte das Martyrium des Sklaven-Mädchens Bettina in Bosnien. Das Folterpaar Milenko (52) und Slavojka (45) M. spannte sie wie ein Pferd vor einen Karren, peitschte das Mädchen. Mit einem erhitzten Messer wurde Bettina im Gesicht und am Körper geschnitten, tagelang musste sie hungern.

Die leibliche Mutter Christine S. (57), die mit dem Peiniger ihrer Tochter Milenko M. nach wie vor eine Scheinehe führt, will von den grässlichen Misshandlungen nichts gewusst haben. „Bettina wurde von niemandem missbraucht. Sie hat zwar hin und wieder Schläge bekommen – so wie viele Kinder die nicht gehorchen wollten –, aber sie hat hier gut gelebt.“

Leben im Stall
2005 soll Christine S., die aus drei Ehen insgesamt acht Kinder hat, ihr Kind Bettina den Folter-Eltern überlassen haben. Seitdem sperrten Milenko und Slavojka M. – mittlerweile wurden beide festgenommen – das Mädchen in ihrem Haus in Karavlasi ein. Sie musste im Schweinestall leben und Schweinefutter essen, durfte nicht zur Schule gehen. Angeblich weil sie geistig behindert war, so die Begründung der Mutter.

Mutter war Köchin in Tirol
Indessen wurde bekannt, dass auch eine Spur nach Österreich führt: Die Mutter arbeitete als Köchin und Putzfrau abwechselnd in Tirol und Deutschland und schickte regelmäßig Geld nach Bosnien.

Die Tiroler Polizei wartet nun auf das Rechtshilfeersuchen aus Bosnien. „Noch haben wir kein Ersuchen bekommen. Wir kennen den Fall auch nur aus den Medien und haben gehört, dass die Familie in Tirol unterwegs gewesen sein soll“, so LKA-Tirol-Chef Walter Pupp.

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