Skurrile Flucht beendet

Nur Geldstrafe für den Pannen-Häftling

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Der Serbe stellte sich am Dienstag in Begleitung seines Anwalts.

Die fast schon ­klamaukhafte Verwechslungs-Story schlug Mitte Juli hohe Wellen: Nikola B., ein mehrfach vorbestrafter Einbrecher, schnappte sich in der Josefstadt die Papiere eines Zellennachbarn und ­spazierte mit diesen in die Freiheit.
Erst als der Zellengenosse die Justizwache alarmierte, dass seine Papiere gestohlen seien, kam die Panne ans Tageslicht. Der angeblich völlig ahnungslose Zellenkumpan wurde inzwischen übrigens ebenfalls entlassen, da ihm keine Beteiligung am Coup nachgewiesen werden konnte.

Wohnungseinbrüche
Nikola B. hat zum Zeitpunkt seiner Flucht bereits vier Monate U-Haft abgesessen und türmte kurz vor dem Gerichtstermin gegen ihn wegen 32 Wohnungseinbrüchen in Wien (nur fünf gibt er allerdings zu). Dabei wurden die Komplizen zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, Nikolas Frau Danjela (die wegen Chauffeursdiensten angeklagt war) wurde freigesprochen.

In ÖSTERREICH-Interviews flehte die 34-jährige Ex-Nagelstudiobesitzerin ihren Nikola, der sich auf den Balkan abgesetzt haben dürfte, an, dass er sich stellen möge. Die Worte, aber auch die geschickten Verhandlungen von Anwalt Werner Tomanek dürften gefruchtet haben.

Menschenrecht

Als obendrein klar war, dass die Staatsanwaltschaft kein Verfahren wegen Täuschung (Flucht ist ohnehin ein nicht belangbares Menschenrecht) anstrengen würde, stellte sich der Gesuchte selbst bei der Polizei im Wachzimmer Kopernikusgasse. Tomanek: „Er will einen Schlussstrich unter seine kriminelle Episode ziehen und endlich zurück zu seiner Frau.“

Nikola wurde zurück in die Josefstadt gebracht. Vonseiten des Justizvollzugs sickerte durch, dass den Serben höchstens eine Verwaltungs-, also Geldstrafe erwartet. Dazu kommt natürlich der Prozess wegen der Wohnungseinbrüche.

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