Drama am K2

„So knapp entgingen wir dem Tod"

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Nur knapp entkamen Christian Stangl und Thomas Strausz der tödlichen Eislawine am K2. Nun landeten sie sichtlich erleichtert in Österreich.

Mit dem Wort Wunder sollte man sparsam umgehen, doch für diese beiden wurde es wahr: Während eine Eislawine am zweithöchsten Berg der Welt zwölf Bergsteiger in den Tod riss, wurden die beiden österreichischen Kletterer Christian Stangl und Thomas Strausz vom schlimmsten Bergdrama seit 20 Jahren verschont.

Tödliche Eislawine
Das Drama begann am Freitag, den 1. August, um zwei Uhr in der Früh: Stangl und Strausz hingen in einer Höhe von über 8.000 Metern am K 2, an der Grenze zwischen Pakistan und China. Beide wollen den Berg in neuer Rekordzeit bezwingen. Doch dann der Schock: Nur 300 Meter über ihnen löste sich mit einem lauten Dröhnen eine gewaltige Eislawine. Die Österreicher hatten Riesenglück, denn nur knapp stürzen die Eismassen an ihnen vorbei.

Rückweg abgeschnitten
„Erst im Morgengrauen konnten wir das ganze Ausmaß erkennen: Da waren Leute, die nicht mehr herunter konnten“, erklärt Christian Stangl im Gespräch mit ÖSTERREICH.

Am Samstagmorgen dann die nächste Horror-Meldung: Auf der Suche nach einer Abstiegsmöglichkeit überrollte eine zweite Lawine die Verunglückten. Insgesamt zwölf Kletterer sterben in den Eismassen. Sie können es selbst nicht fassen – aber Stangl und Strausz blieben beide Male unverletzt.

Glück im Unglück
Extremsportler Stangl ist überzeugt: „Wären wir nur eine Stunde früher aufgebrochen, wären wir auch mitten in der Gruppe drin gewesen, und die Lawine hätte auch uns erfasst.“ Drei Tage dauerte es, bis die beiden Österreicher das Basislager des K 2 endlich erreichten, sieben weitere, bis sie Montagabend in der Heimat endlich wieder ihre Familien in die Arme schließen konnten.

Nächste Rekorde geplant
Noch immer sitzt der Schock der Sportler tief, doch vom Bergsteigen wollen beide nicht lassen. „Sie müssen noch ihre Erlebnisse verarbeiten, aber sie werden das Bergsteigen nicht aufgeben. „Weitere Rekordversuche sind möglich“, erklärt ihr Sprecher Ernst Wilde.

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