Messerattacke

Stichschutzweste rettete Soldaten Leben

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23-jähriger Tiroler wäre sonst "tot gewesen, hundertprozentig" 

Eine Stichschutzweste hat nach Angaben der Polizei einem Wachsoldaten, der in der Nacht auf Montag vor der iranischen Residenz in Wien-Hietzing von einem Angreifer mit einem Messer verletzt worden war, das Leben gerettet. Der Bundesheersoldat gab nach dem Einsatz von Pfefferspray im Gerangel mit dem Mann mindestens vier Schüsse aus der Dienstpistole ab. Der Angreifer starb noch an Ort und Stelle.
 
Video zum Thema: Wien: Soldat erschießt Messer-Angreifer
 

Hintergründe noch völlig unklar

Beim Täter handelt es sich um einen 26-jährigen Mann mit österreichischer Staatsbürgerschaft und aufrechtem Wohnsitz in Wien, sagte Polizeisprecher Harald Sörös Montagfrüh. "Die Hintergründe der Tat sowie das Tatmotiv sind zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig unklar und Gegenstand intensiver Ermittlungen durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT)", so der Sprecher. Vorerst könne nichts wirklich ausgeschlossen werden, auch nicht ein terroristischer Hintergrund bzw. religiöse, politische und selbst "sonstige", völlig anders gelagerte Beweggründe bis hin zu psychischen Problemen.
 
Der vor der Residenz in den Wenzgasse 2 postierte Berufssoldat (23) trug eine Schnittverletzung am rechten (rpt. rechten) Oberarm davon sowie einen schweren Schock. Dass es für ihn nicht schlimmer ausging, sei nur dem Umstand zu verdanken, dass er eine Stichschutzweste trug, sagte der Polizeisprecher: "Ohne diesen Schutz wäre er tot gewesen, hundertprozentig."
 
Zum Ablauf der Tat gab die Polizei Montagfrüh bekannt, der Soldat habe gegen 23.30 Uhr "plötzlich einen verdächtigen Mann im Nahbereich der Residenz" wahrgenommen. Der Mann sei wenige Momente später auf ihn zugekommen, "zog ein Messer aus dem Inneren seiner Jacke und attackierte den Soldaten". Der 23-jährige gebürtige Tiroler wich zurück und versuchte, den Angreifer mit Pfefferspray außer Gefecht zu setzen, was sich jedoch als wirkungslos erwies.
 

Vier Schüsse abgegeben

"Angreifer und Soldat kamen gemeinsam zu Sturz, wobei der Tatverdächtige - wie sich auch bei der ersten Sichtung einer Videoauswertung bestätigte - unentwegt auf den Soldaten einstach", sagte Sörös. Der Soldat feuerte schließlich zumindest vier Schüsse aus seiner Glock 17 ab. Der Angreifer starb am Tatort. Das Messer wurde sichergestellt.
 
Es handelt sich um die zweite Messerattacke mit schweren Folgen auf offener Straße in Wien binnen weniger Tage: Erst am Mittwochabend hatte ein 23-Jähriger beim Nestroyplatz in der Leopoldstadt eine dreiköpfige Familie schwer verletzt. Kurz darauf stach der Afghane am Praterstern noch einen Landsmann nieder, ehe er gefasst wurde.

Messerattacke in Wien

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