Nicht sehr tolerant

Studie: Junge Österreicher gegen Burka und Co.

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Junge Österreicher offenbar weniger tolerant als andere Europäer

Junge Österreicher stören sich mehr an verschleierten Frauen auf der Straße als andere junge Menschen in Europa. Laut der am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Europäischen Rundfunkunion (EBU) mit dem Titel "Generation What?" geben 51 Prozent der Befragten an, der Anblick verschleierter Frauen auf der Straße störe sie. Das ist das höchste Ergebnis unter den 14 beteiligten Ländern.

Zwei Drittel der Europäer stört Verschleierung nicht
Insgesamt geben rund zwei Drittel (67 Prozent) der jungen Europäer an, dass sie Frauen, die auf der Straße einen Schleier tragen, nicht stören würden. In den Niederlanden beträgt dieser Anteil gar 85 Prozent. Insgesamt wurden für die Umfrage über den Zeitraum von einem Jahr fast einer Million junger Personen zwischen 18 und 34 Jahren jeweils 149 Fragen zu den Themenkreisen Familie, Gleichaltrige, eigene Person, Gesellschaft, Zukunft, Land und Identität gestellt.

In den Niederlanden ist auch die öffentliche Meinung über Politiker am positivsten: Dort glauben 22 Prozent, "nur ganz wenige" Politiker seien korrupt. Europaweit sind im Durchschnitt 90 Prozent der Meinung, manche oder alle Politiker seien korrupt. Besonders negativ fiel die Bewertung in Griechenland und Frankreich aus. Wenngleich generell das Vertrauen in die Politik sehr gering ist, möchten 69 Prozent weiter wählen gehen.

Mehrheit glaubt an Bereicherung durch Zuwanderung
In der Flüchtlingsfrage sprechen sich viele für eine Öffnung der Grenzen aus. Insgesamt vertreten 73 Prozent die Ansicht, die Zuwanderung bereichere die kulturelle Vielfalt. Besonders hoch ist die Zustimmung zu dieser Aussage in Spanien (85 Prozent), Deutschland (83 Prozent) und Dänemark (83 Prozent).

Obwohl nur beschränktes Vertrauen in Europa gesetzt wird (53 Prozent misstrauen der Europäischen Union), wird die Zukunft insgesamt optimistisch gesehen (62 Prozent). Ausnahmen bilden hier nur Spanien, Italien und Griechenland, die allesamt stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Auch eine Nachahmung des Brexit stößt nur auf geringe Unterstützung: 76 Prozent sehen die Zukunft ihres Landes weiterhin innerhalb der EU.

Meisten wollen nicht für ihr Land kämpfen
Der Kampf für das eigene Land stößt auf klare Ablehnung. 60 Prozent gaben an, sie wären in einem Krieg nicht bereit, für ihr Land zu kämpfen (wobei die Frauen die "Nein"-Stimmen in allen befragten Ländern mit einem Durchschnitt von 66 bis 53 Prozent anführten). Besonders begeisterte männliche Kämpfer sind in den Niederlanden, im Vereinigten Königreich, in der Tschechischen Republik und in Irland zu finden.

Am Projekt "Generation What?" beteiligten sich 18 Fernsehanstalten, die fast alle Mitglied der EBU sind - neben dem ORF für Österreich auch folgende Länder: Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Spanien, die Schweiz, Tschechien, Wales und Weißrussland.

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