Suizid wegen Krankheit

Dama um kleine 
Elli (13)

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Ein 13-jähriger Teenager wusste keinen anderen Ausweg als Selbstmord.

Vor zwei Monaten schockierte der Todessprung eines 13-Jährigen vom Schuldach in Baden (NÖ). Am Mittwoch wieder eine erschütternde Nachricht aus Linz: Ein 13-jähriges Mädchen erhängte sich im Stiegenhaus seines Elternhauses in Leonding. Elisabeth F. ertrug offenbar die schlimmen Schmerzen nicht mehr, die sie aufgrund einer Hautkrankheit quälten. Sie musste deshalb sogar mehrmals operiert werden. „Starke Medikamente dürften außerdem Depressionen ausgelöst haben“, berichtet Karl Steinparz, Sprecher des Landesschulrats, nach einem Gespräch mit Elisabeths Vater.

Böse Gerüchte
Zu dem Schock nach der Todesnachricht kam am Mittwoch an der Neuen Mittelschule Hart, wo Elisabeth in die vierte Klasse ging, die Aufregung wegen schwerwiegender Vorwürfe: Laut einem Bericht eines Kleinformats habe Mobbing die Schülerin in den Tod getrieben. „Frei erfunden“, so Schuldirektor Otmar Hauhart im Gespräch mit 
ÖSTERREICH. Elisabeth, die alle Elli nannten, sei sehr beliebt gewesen.

Mutter beruhigt Freunde
Die Gerüchte veranlassten Ellis Mutter Paula F., trotz der schweren Stunden vor der Klasse ihrer Tochter zu sprechen: „Keiner von euch ist schuld an Ellis Tod, ­sondern die Krankheit.“ Sie lud die Mitschüler zum Begräbnis Ende der Woche ein. Große Anteilnahme herrscht auch auf der extra eingerichteten Gedenkseite. „Ich werde dich nie vergessen. Die Zeit mit dir war immer die schönste“, schreibt etwa ihre beste Freundin Vanessa.

ÖSTERREICH: Der Suizid von Elisabeth macht viele betroffen. Warum hat sie das getan?
Otmar Hauhart:
Ihre Krankheit dürfte ausschlaggebend gewesen sein. Sie nahm sehr starke Medikamente, die sie depressiv machten. Mobbing-Vorwürfe sind von einer Zeitung frei erfunden worden.

ÖSTERREICH: Eine ganze Klasse steht am Pranger. Es gab also keine solchen Probleme?
Hauhart:
Nein, sie war bei allen sehr beliebt und in der Klasse gut eingebunden. Elisabeths Mutter kam extra in die Klasse und ver­sicherte den Mitschülern, dass sie sicher keine Schuld an ihrem Tod haben.

ÖSTERREICH: Wie gehen Elisabeths Freunde mit ihrem Tod um?
Hauhart:
Es sind alle schwer betroffen. Seit Dienstag sind Sozialarbeiter als psychologische Betreuer hier. Wir lassen niemanden allein. Viele werden zum Begräbnis Ende der Woche gehen wollen.

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