ISIS-Prozess in Salzburg

Syrer soll mit Vergewaltigung von Christin geprahlt haben

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Der Angeklagte soll außerdem Soldaten Benzin injiziert haben, um sie aggressiv zu machen. Der Prozess wurde vertragt.

Das Verfahren gegen den 22-jährigen Syrer ist am Montag zur Anhörung weiterer Zeugen auf den 21. Februar 2017 vertagt worden. Auskunft soll vor allem der heute wegen einer nicht zugestellten Ladung nicht vor Gericht erschienene Restaurantbesitzer aus Istanbul geben, bei dem der Angeklagte gearbeitet haben will, während er laut Staatsanwaltschaft Dienst beim "Islamischen Staat" IS in Syrien versah.

Zeuge belastet Syrer schwer: Benzin und Vergewaltigung
Außerdem sollen der Leiter des Flüchtlingslagers befragt und die damaligen Mitbewohner des Angeklagten ausgeforscht werden, mit denen er sich ein Acht-Mann-Zelt teilten musste. Der 22-Jährige ist am Montag vor allem durch den anonymen Zeugen schwer belastet worden. Bei der Vernehmung des Mannes wurde die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen. Wie der Richter dem Angeklagten vorhielt, habe der Zeuge - ein Mitbewohner im Zelt - ausgesagt, dass der Angeklagte damit prahlte, gefangene Soldaten gequält zu haben, etwa indem er ihnen Diesel injizierte, um sie aggressiv zu machen. Außerdem soll der Angeklagte erzählt haben, eine Christin vergewaltigt zu haben - eine Aussage, die sich in den bisherigen Angaben des Belastungszeugen allerdings nicht findet.

Darauf angesprochen, habe der Mann laut dem Richter erklärt, er hätte das bei seiner Einvernahme sehr wohl der Polizei gesagt. Zu wenig Aufklärung konnten am Nachmittag auch die als Zeugen geladenen Bruder, Schwester und Schwager des Angeklagten beitragen. Der Bruder wich am Montag vor Gericht von seiner ursprünglichen Aussage ab, und meinte, der Angeklagte habe während der gemeinsamen Zeit in Istanbul die Türkei nie verlassen. Gegenüber der Polizei hatte er zunächst behauptet, dass sein Bruder jedes Jahr zweimal für mehrere Monate nach Syrien gefahren sei.

 

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