Ermittlungen

Staatsanwalt erhielt Mord-Anzeige im Fall Haider

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Eine brisante anonyme Anzeige traf bei der Kärntner Staatsanwaltschaft ein. Darin heißt es, Jörg Haider könnte „gewaltsam zu Tode gekommen“ sein.

Nächster Knalleffekt um den Unfalltod von Jörg Haider: Am Dienstag gelangte eine anonyme Anzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft ein. Der brisante Inhalt, der ÖSTERREICH vorliegt: „Es besteht der dringende Tatverdacht, dass Dr. Jörg Haider gewaltsam zu Tode gekommen ist. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wird aufgefordert die notwendigen Ermittlungen aufzunehmen und die Leiche bis zur Klärung zu beschlagnahmen und einer weiteren unabhängigen vollständigen gerichtlichen Obduktion zu unterziehen.“

Staatsanwalt bestätigt
„Ja, wir bekommen täglich solche Sachverhaltsdarstellungen“, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Helmut Jamnig. Der Grund für diese Anzeigen: Die Bevölkerung glaubt, die Staatsanwaltschaft hätte bei ihren Ermittlungen gepfuscht. So heißt es auch in der anonymen Anzeige: „Durch die frühe Freigabe der Leiche von Dr. Jörg Haider erscheint ein endgültiges Obduktionsergebnis als sehr fraglich. Auch möge man untersuchen, ob die technischen Untersuchungen an der Unfallstelle, Handyauswertung, Weg-Zeit-Diagramm, mit der notwendigen Sorgfalt durchgeführt wurden.“ Allerdings: „Das Ermittlungsverfahren ist in der Tat noch nicht abgeschlossen“, so Jamnig.

Warten auf Gutachten
Konkret wartet die Staatsanwaltschaft immer noch auf die schriftlichen Gutachten der Sachverständigen. Diese wurden nach dem Unfall gerufen, um die genauen Gründe zu eruieren. Wann die Ermittlungen genau abgeschlossen sein werden, steht bis jetzt noch nicht fest. Es kann zwischen einigen Tagen und mehreren Monaten dauern.

Die Gerichtsmedizin hat die Leiche Jörg Haiders nach ihrer Obduktion jedoch schon freigegeben. Der Leichnam liegt immer noch, mittlerweile schon seit zehn Tagen, bei der privaten Bestattungsfirma PAX in Klagenfurt.

Familie will vollständige Aufklärung
Eine weitere Obduktion, wie sie in den anonymen Anzeigen gefordert wird, könnte nur die Familie Haiders in Auftrag geben. Offensichtlich ist auch das der Grund, warum Jörg Haider bis heute, 19 Tage nach seinem Unfalltod, noch nicht, wie er selbst verfügt hat, eingeäschert und im Bärental beigesetzt wurde.

Die Familie fordert – ebenso wie jene, die sich nun für weitere Untersuchungen einsetzen – volle Aufklärung des Unfalltodes. Alle Details müssen dabei lückenlos geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft nimmt jedenfalls alle Anzeigen, die sie bekommt, ernst: „Jeder Hinweis fließt in unsere Ermittlungsarbeit mit ein“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Helmut Jamnig.

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