"Wunderheiler" Hamer

Therapie verweigert: 18-Jährige starb

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Böse Erinnerungen an "Fall Olivia" in den 1990er Jahren.

Der mittlerweile in mehreren europäischen Ländern mit Berufsverbot belegte und auch zu Haftstrafen verurteilte deutsche „Krebs-Heilpraktiker“ Ryke Geerd Hamer sorgt wieder für tragische Schlagzeilen. 1995 war ja der Fall der damals sechsjährigen Niederösterreicherin Olivia um die Welt gegangen.

Flucht. Hamer hatte damals den Eltern der krebskranken Olivia von einer schulmedizinischen Behandlung ihrer Tochter abgeraten. Diese waren daraufhin nach Spanien geflüchtet, um die Chemotherapie zu verhindern. 73 Tage hatte die Flucht gedauert. Die österreichischen Behörden entzogen den Eltern schließlich das Sorgerecht. Im Wiener AKH konnte Olivia dann ein bereits sechs Kilo schwerer Tumor entfernt werden – gerettet!

»Fall Eleonora«: Krebs mit Vitaminen behandelt

Eleonora B. (18) hatte weniger Glück. Die Italienerin erkrankte Ende letzten Jahres an Leukämie. Die Ärzte in Padua prognostizierten der 18-Jährigen „ausgezeichnete Heilungschancen“, wenn sie rechtzeitig mit der Chemotherapie beginnen würde. Doch die Eltern wollte ihre Tochter nach den Methoden Hamers behandeln lassen, brachten sie in eine Klinik im schweizerischen Bellinzona, wo mit Kortison und Vitaminen gegen den Krebs „gekämpft“ wurde.

Wie im „Fall Olivia“ entzogen die Behörden den Eltern das Sorgerecht. Doch Eleonora, mittlerweile volljährig, setzte die Behandlung in der Schweiz fort. Jetzt starb sie. Die Ärzte sind entsetzt: „Eleonora hätte sich retten können.“

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