Beute vergraben

Betrüger versteckte 5 Mio. im Wald

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Ganz Tirol im Schatzfieber: In einem Wald bei Kufstein sollen fünf Millionen Euro Bargeld liegen - Beute aus einem groß angelegten Betrug.

Mit der Ruhe in der beschaulichen Gemeinde Eichelwang bei Kufstein ist es vorerst vorbei: Seit die Bild am Sonntag von dem Schatz im Wald berichtete, ist im Ort Goldgräberstimmung ausgebrochen. Die ersten Geschäfte überlegen, Rabatte auf Schaufeln zu geben. „Das Geld liegt in Österreich scheinbar nicht auf der Straße, sondern im Wald“, formulierte es ein Anrainer launig.

Dritter Fall
Tatsächlich sorgten heuer bereits zwei Fälle in der Steiermark für Aufsehen, wo ein Firmenchef und ein Vertreter Geld vor Gläubigern und Polizei im Forst verschwinden lassen wollten. Und auch hinter der aktuellen Schatzsuche in Tirol steckt ein Kriminalfall: Im Mittelpunkt der Affäre steht Augustin G.

eichelwang
© gfl

Millionen abgeräumt
Der Deutsche war bis 2002 Mitarbeiter der DAB-Bank und räumte mit gefälschten Unterschriften mehrere Millionen Euro von Kundenkonten ab. Schließlich erwischt, gab der 50-Jährige beim Prozess an, die Mafia hätte ihm das gesamte Geld abgeknöpft. Man glaubte dem Mann und nach sechs Jahren Haft verließ der Ex-Manager das Gefängnis als freier Mann.

Heiße Spur
Vom ersten Tag an hefteten sich jedoch Privatdetektive seines ehemaligen Arbeitgebers an die Fersen des bierbäuchigen Betrügers. Und eben jene Spürnasen beobachteten Augustin G., als er im April im Schutz der Dunkelheit mit Spaten und Taschenlampe bewaffnet in ein Waldstück zwischen Wildbichler Landstraße und Kaisergebirge schlich. Tags darauf übergab der angeblich Mittellose einem Gläubiger 100.000 Euro in großen Scheinen. „Das Papier roch modrig und war angeschimmelt“, so ein Privatdetektiv, der sich sicher ist, dass Augustin G. mindestens fünf Millionen Euro in der saftigen Tiroler Erde gebunkert hat.

Im Auftrag der DAB-Bank soll das Gelände von Experten nun Meter für Meter abgesucht werden. Dabei wird dieses Team vermutlich nicht alleine bleiben: Zumindest zehn Prozent Finderlohn könnten Heerscharen von Glücksrittern anlocken.

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