Fluglehrerin vor Gericht

Tödlicher Paragleitunfall in Tirol

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Die 53-Jährige Schülerin war aus dem Gurt gerutscht.

Nach einem tödlichen Paragleitunfall in der Wildschönau in Tirol im August des vergangenen Jahres, hat sich am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck die 22-jährige Fluglehrerin wegen fahrlässiger Tötung verantworten müssen. Sie soll laut Anklage ihrer Schülerin ein Gurtzeug ohne Herausfallsicherung übergeben haben. Die 53-jährige Deutsche war nach dem Start aus dem Gurt gerutscht.

Gurt ohne Herausfallsicherung
Die ebenfalls aus Deutschland stammende Angeklagte bekannte sich vor Richter Norbert Hofer nicht schuldig. Sie habe noch vor dem Start kontrolliert, ob der Brustgurt der 53-Jährigen verschlossen war und sei davon ausgegangen, dass ihre Schülerin ein Paragleitgurtzeug mit Herausfallsicherung hatte. "Ich habe allen Schülern einen Gurt mit Herausfallsicherung ausgeteilt, warum sie an jenem Tag einen Gurt ohne Sicherung hatte, weiß ich selbst nicht", beteuerte die 22-Jährige.

Fluglehrerin versuchte noch, Sprung aufzuhalten

Die Beschuldigte galt laut ihrem Verteidiger als erfahrene und sorgfältige Fluglehrerin. Sie selbst fliege bereits seit sie 14 Jahre alt war und habe zahlreiche Zusatzausbildungen gemacht, meinte die junge Frau. "Als ich gesehen habe, dass beim Start der Frau der Gurt bereits verrutschte habe ich sofort 'stopp, stopp, stopp' gerufen, doch sie ist weiter gelaufen und dann ist der Schirm abgehoben", schilderte die Angeklagte.

Das Unfallopfer war am 28. August 2015, am letzten Tag des Kurses, beim letzten Flug aus dem Gurt gerutscht und rund 100 Meter abgestürzt. Die 53-Jährige war von den Rettungskräften in einem Waldstück gefunden und geborgen worden. Im Nachhinein hatte sich herausgestellt, dass die Beingurte der Deutschen nicht verschlossen waren.

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