Täter tötete schon einmal

Traunsee-Leichen: Ein Rätsel bleibt

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 Im Fall des Koffer-Mordes vom Traunsee gibt es neue schaurige Details und eine zentrale Frage.

Bisher spricht alles dafür, dass der Karnevalskönig im Haus in Kelsterbach (Deutschland) seine Frau erwürgt und dann zerstückelt hat. Die Horror-Tat muss sich vor dem 30. Dezember abgespielt haben, denn an diesem Tag verabschiedete sich der 72-Jährige von seinem Vermieter: „Ich fahr jetzt zu einer silbernen Hochzeit eines Freundes in Salzburg.“

Dass Anton Sch. im Kofferraum seines blauen Opel Corsa zwei Hartschalenkoffer mit Leichenteilen sowie einen Koffer mit dem einbetonierten Kopf seiner Frau Hildegard (71) hatte, konnte damals natürlich niemand ahnen.

Danach checkte der Senior unter falschem Namen in einem Hotel am Ostufer des Traunsees bis 2. Jänner ein. Am Sonntag, dem 3. Jänner, tauchten dann die in den See geschmissenen drei Koffer wieder aus dem Wasser auf. Tags darauf entdeckten Taucher die Leiche des Deutschen – wobei die Polizei von Selbstmord ausgeht.

Verdacht: Hatte Karnevals­könig einen Komplizen?

Diese Theorie ist aber nur stimmig, wenn geklärt werden kann, wie das Auto des IT-Experten, der Schulden und Alkoholprobleme hatte und schon einmal im Gefängnis gesessen sein soll, weil er in München ein Kind totgefahren hat, nach Salzburg kam.

War er wirklich so verrückt, dass er nach dem Versenken der Leiche zur silbernen Hochzeit nach Salzburg fuhr und zwei Taschen mit Granitsteinen irgendwo im Gebüsch beim See versteckte, mit denen er sich später selbst ertränkte?

Fuhr er dann mit Zug, Bus oder Taxi von Salzburg ins Salzkammergut zurück, um Selbstmord zu begehen? Oder gab es einen wissentlichen oder unwissentlichen Chauffeur und Helfer? Oder wurde auch Anton Sch. ermordet?(kor)

Video zum Thema: Koffermord gelöst
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