Tödliche Touren

Trotz Lawinenwarnung - vier Tote am Wochenende

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Trotz der Warnungen der Lawinenwarndienste kamen in Österreich am Wochenden vier Menschen bei Lawinenabgängen ums Leben.

In Österreich sind am Samstag und Sonntag vier Menschen durch Lawinen getötet worden. Bei den Opfern handelt es sich um drei Skitourengeher und einen Snowboarder. Die Lawinenwarndienste hatten am Freitag ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen. Unter anderem wurde darauf aufmerksam gemacht, dass schon das Gewicht einer einzigen Person bei Hangneigungen von 35 Grad Schneebretter auslösen können.

Großarl im Pongau
In Großarl im Salzburger Pongau starb ein Tourengeher unter einer Lawine, die am frühen Sonntagnachmittag im Bereich der Filzmoosalm niedergegangen war und zwei Personen verschüttet hatte. Der zweite Skitourengeher wurde verletzt. 40 Leute der Bergrettung und zwei Hubschrauber standen im Einsatz.

Gemeindealpe bei Tulln
Am Samstag wurde ein 31-jähriger Snowboarder aus dem Bezirk Tulln in Niederösterreich auf der Gemeindealpe (Bezirk Lilienfeld) von einem Schneebrett mitgerissen, das er und ein weiterer Snowboarder ausgelöst hatten. Der zweite Sportler konnte sich selbst aus den Schneemassen befreien.

Kerschkernrinne in der Steiermark
Ein 41 Jahre alter Tourengeher aus Graz, der als Mitglied einer vierköpfigen Gruppe ebenfalls am Samstag in der Kerschkernrinne (Bezirk Judenburg) in der Steiermark von einem Schneebrett mitgerissen wurde, ist nach Angaben vom Sonntag im Unfallkrankenhaus Salzburg gestorben. Die drei weiteren Verschütteten - die Freundin des Opfers und ein befreundetes Paar - konnten sich aus eigener Kraft befreien. Der Grazer hatte zwar einen Lawinenpieps bei sich, der allerdings nicht funktionierte. Die Bergrettung konnte den 41-Jährigen erst nach zwei Stunden mit Sonden lokalisieren.

Tiroler Außerfern
Bei Vils im Tiroler Außerfern wurde am Sonntag um 4.00 Uhr früh die Leiche eines deutschen Tourengehers geborgen, der vermutlich am Samstag von einer Lawine getötet worden war. Das Unglück ereignete sich in einer Rinne im Gebiet der Großen Schlicke.

In der Nacht auf Samstag wurde in Mellau in Vorarlberg der Leiter der örtlichen Bergrettung tot aus einer Lawine geborgen. 120 Mann hatten nach ihm gesucht. Der 51-Jährige wurde in einer Tiefe von zwei Metern geortet. In dieser Nacht mussten in Vorarlberg fünf weitere Lawinenopfer im Freien biwakieren, nachdem ein Kollege von ihnen im Bereich der Weißplatte bei Schruns per Hubschrauber geborgen worden war. Wegen eins Föhnsturms konnten die übrigen nicht mehr ausgeflogen werden.

Am Freitag war in Vorarlberg ein 32-jähriger einheimischer Tourengeher bei Dornbirn in einer Lawine ums Leben gekommen. Tags zuvor waren durch Lawinen in Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich drei Menschen getötet worden.

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