Wien

U4-Sperre: Stau-Chaos schon am ersten Tag

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Am Montag droht der Mega-Stau im Westen Wiens.

Am ersten Tag des Inkrafttretens der Teilsperre der Wiener U-Bahn-Linie U4 sind die befürchteten Staus nicht ausgeblieben. Die Verkehrsbeeinträchtigung fiel sogar viel deutlicher aus als erwartet: Samstagvormittag reichte die Blechschlange in Fahrtrichtung stadtauswärts über die Schlossalle hinaus bzw. bis zum Schloss Schönbrunn zurück, berichtete der ÖAMTC.

Am Montag droht Mega-Stau
"Es gibt bereits erste Staus, und das in einem für Samstagvormittag heftigen Ausmaß", sagte ÖAMTC-Sprecher Harald Lasser . "Es ist zu befürchten, dass der Stau an 'normalen' Tagen, etwa zu Wochenbeginn, noch wesentlich weiter zurückreichen wird, wahrscheinlich bis zur Winckelmannstraße", lautete die unerfreuliche Einschätzung des Verkehrsexperten.

Nadelöhr Kennedybrücke
Schuld ist der Umstand, dass für den Ersatzverkehr mit Bussen, die im Drei-Minuten-Takt verkehren, die bisherige Spur zum Linksabbiegen von der Hadikgasse bis in den Bereich Kennedybrücke für den übrigen Verkehr gesperrt werden musste, was die Polizei am Samstag auch akribisch kontrollierte. Übrig sind nunmehr über den größten Teil der Strecke nur mehr zwei Spuren, ganz rechts für geradeaus und rechts abbiegende Fahrzeuge und eine zweite für geradeaus und Linksabbieger, wodurch auf einer Hauptverbindung nach Hietzing und zum Schloss sowie Tiergarten Schönbrunn ein Nadelöhr entstanden ist. Stadteinwärts gab es im betroffenen Bereich vorerst hingegen keine Probleme.

ÖAMTC: "Keine Ausweichstrecke"
"Wir können aufgrund der örtlichen Gegebenheiten keine Ausweichstrecke empfehlen", bedauerte Lasser. Der ÖAMTC registrierte bereits "zig Anfragen" aus der Bevölkerung. "Wenn es geht, sollten Lenker großräumig ausweichen und in irgendeiner Form die öffentlichen Verkehrsmittel nützen." Die Wiener Linien empfehlen, auf andere Öffis umzusteigen - beispielsweise auf die Schnellbahnlinien S45, S50 und S80 oder auf die Straßenbahnlinien 49, 52 und 58.

Wiener Linien: Stau nur kurz nach Unfall
Dagegen versicherten die Wiener Linien, dass die Teilsperre der U4 keinerlei Staus verursacht habe. "Es hat gegen 9.25 Uhr einen kleinen Unfall gegeben, danach gab es zehn Minuten lang Stau", sagte Sprecher Answer Lang. Einen Zusammenhang mit den Sanierungsmaßnahmen an der U4 sah er nicht. Der Straßenverkehr verlaufe problemlos, betonte er.

ÖAMTC: Kein Mega-Stau, aber Behinderungen
ÖAMTC-Sprecher Harald Lasser lagen zunächst keine Berichte über einen Unfall vor. "Offenbar hat ein Pkw ein Fahrzeug der Wiener Linien touchiert. Es dürfte einen Auffahrunfall gegeben haben, der die Lage zusätzlich verschärft hat", sagte er. Lasser sah weiterhin "diesen Linksabbieger als das Problem" an. Er betonte, dass für die U4-Sanierung tatsächlich die verkehrsverträglichste Lösung gefunden worden sei. "Die Behinderungen aber gibt es. Es ist kein Mega-Stau, die Verzögerungen sind einmal mehr und einmal weniger."

Polizei wusste nichts von Unfall
Auch die Pressestelle der Polizei konnte vorerst nichts über den Unfall berichten. Bei kleineren Vorfällen mit reinem Sachschaden werde aber auch nicht zwangsläufig die Polizei eingeschaltet, sagte Sprecher Patrick Maierhofer

Die Teilsperre wird vier Monate dauern und betrifft den Abschnitt zwischen der Endstation Hütteldorf und der Station Hietzing. Grund sind Sanierungsarbeiten am West-Ast der grünen Linie.

U4-Sperre: Stau-Chaos schon am ersten Tag
© TZ ÖSTERREICH

 
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