19 Verletzte

Kran kracht in Zug bei Salzburg

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Insgesamt wurden 19 Personen verletzt, mindestens eine davon schwer.

Bei einem Bahnunfall im Salzburger Pongau sind am Donnerstagnachmittag eine junge Frau aus der Region schwer und rund 19 weiterer Fahrgäste leicht verletzt worden. Ein Schienenbaufahrzeug hatte seinen Schwenk-Arm just in jenem Moment über das andere Gleis ausgefahren, als eine S-Bahn-Garnitur daher kam. Der Regionalzug wurde praktisch auf der ganzen Länge seitlich beschädigt, vor allem Glasscherben verursachten die Verletzungen.

Schwere Schädelverletzungen
Am schlimmsten erwischte es eine junge Frau. Sie saß genau in jenem Bereich des Triebwagens, wo der Kran-Arm den Zug am heftigsten eindrückte. Die Pongauerin erlitt schwere Schädelverletzungen, sagte Rot-Kreuz-Einsatzleiter Josef Schwaiger. Sie wurde nach der Erstversorgung in das Krankenhaus Schwarzach eingeliefert.

Laut ÖBB-Sprecher Johannes Gfrerer war die S-Bahn mit der Zugnummer 5068 auf dem Weg von Freilassing nach Schwarzach. Zwischen Mitterberghütten und St. Johann kam es dann zu dem Unfall. Der Bauzug hatte den Kran ausgefahren und dabei genau den Personenzug erwischt. Beide Garnituren blieben aber in den Schienen und entgleisten nicht. Die Unfall-Meldung ging um 14.44 Uhr ein.

Schreck macht Opfer zu schaffen
Auch bei den meisten anderen Verletzen handelte es sich um Jugendliche, die großteils nach St. Johann unterwegs waren. Aber auch ein Ehepaar aus der Schweiz war unter den Opfern. Alle wurden vom Notarzt an der Unfallstelle untersucht, von den Sanitätern versorgt und dann ins Krankenhaus Schwarzach transportiert. Neben den Schnittverletzungen sei es vor allem der Schreck, der den Opfern zu schaffen mache. Daher wurde auch das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes ins Krankenhaus Schwarzach beordert.

Mögliche Fehlbedienung
Laut Gfrerer hatte die S-Bahn auf jeden Fall freie Fahrt. "Nach den Vorschriften wäre es nicht möglich, dass der Schwenkkran in den Bereich des Gegengleises kommt." Es gelte daher abzuklären, ob es zu einer Fehlbedienung gekommen oder ein technisches Gebrechen dafür verantwortlich sei. Die Polizei, Experten der ÖBB sowie die "Unfalluntersuchungsstelle Schiene" des Verkehrsministeriums haben die Ermittlungen aufgenommen.

Der Schaden an der Bahn-Garnitur ist laut dem ÖBB-Sprecher beträchtlich. Die Westbahnstrecke war im Unfallbereich unterbrochen. Die Sperre werde noch bis zum Abschluss der Erhebungen andauern, Gfrerer rechnete mit etwa 18.00 Uhr. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

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