57.000 Euro Schaden

WM-Fans knackten Hotel-Telefonanlage

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In Villach knackten Hacker eine Telefonanlage eines Hotel

Villach. Echte Fußball-Fans würden nie auf die Idee kommen, während eines Fußball-Matches nebenbei längere Telefonate zu führen. Anders in Villach: Dort telefonierten „Fans“ stundenlang nach Brasilien, USA und Afrika – bloß waren die Vieltelefonierer gleichzeitig Datenhacker, die Telefonanlagen größerer Hotels anzapften und einen Schaden von 57.000 Euro anrichteten.

Hohe Rechnung
Der unglaubliche Angriff noch unbekannter Hacker an eine Telefonanlage eines Villacher Hotels wurde diese Woche aufgedeckt: Die Unbekannten knackten das Codewort mit dem die Anlage in Betrieb genommen wurde und führten einen Monat lang Telefonate in die ganze Welt. Brasilien, die USA aber auch mehrere Staaten in Afrika waren die beliebtesten Anrufziele der Hacker aus dem Internet. „Besonders während die WM-Spiele im TV liefen, glühten im Hotel die Leitungen“, so der Chef der Villacher Stadtpolizei, Erich Londer. Bemerkt wurde die Gaunerei freilich erst, als nach einem Monat die 57.000-Euro-Rechnung ins Haus flatterte.

Kripo hört mit
„Die Hotelbesitzer fielen aus allen Wolken, und wir standen vor einem Rätsel, denn keiner der Gäste im Haus kam als Täter infrage“, so Londer. Erst Elektronikspezialisten der Polizei kamen der Gaunerei auf die Spur. „Sie entdeckten, dass das Passwort der Anlage von Internet-Hackern geknackt wurde“, so Londer. Aber gerade das ist nun eine Chance der Polizei, die Betrüger zu entlarven. Denn als sich die Telefonpiraten wieder einmal einloggten, waren sie nicht mehr alleine in der Leitung, die Spezialisten der Kripo hörten bereits mit. „Wir sind gerade dabei einige Spuren zu verfolgen, es schaut gut aus“, so Londer.

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