Niederösterreich

Weiteres Opfer in Heimatgemeinde beigesetzt

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Große Anteilnahme bei Begräbnisfeierlichkeiten.

In der Heimatgemeinde Oed-Öhling (Bezirk Amstetten) ist am Mittwochnachmittag das dritte der vier Opfer des der Wilderei verdächtigen Alois H. beerdigt worden. Bei den Begräbnisfeierlichkeiten für den Cobra-Beamten Roman Baumgartner (38) war nicht nur die Anteilnahme aus der Bevölkerung sehr groß. Unter anderem erwiesen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) sowie zahlreiche Beamte der Spezialeinheiten WEGA und Cobra dem Revierinspektor die letzte Ehre.

Auch der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, und die NÖ Landeshauptmann-Stellvertreterin Karin Renner (SPÖ) waren gekommen. Beamte der WEGA und des Einsatzkommandos Cobra zollten ihrem verstorbenen Kollegen mittels eines Ehrenzugs Tribut.

Bereits am Dienstag wurden zwei der Opfer, ein Polizist und ein Sanitäter, in ihren Heimatgemeinden in Randegg (Bezirk Scheibbs) und in Annaberg (Bezirk Lilienfeld) beigesetzt. Die Obduktionen der vier Getöteten waren zuvor abgeschlossen, alle Leichen zur Bestattung freigegeben worden. Der dritte ums Leben gekommene Polizist wird auch noch in dieser Woche seine letzte Ruhestätte finden.

Indes werden die Ermittlungen zur Tatwaffe fortgesetzt. Noch sei diese nicht identifiziert, wie Franz Polzer, Chef des Landeskriminalamts NÖ, der APA berichtete. Die Sicherung der mit den Bluttaten zusammenhängenden Spuren sei allerdings abgeschlossen. Nun würden Hunderte von Waffen untersucht.

"Jetzt wird katalogisiert und die Anzeigen und Mitteilungen von Geschädigten gesichtet", erklärte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Mittwoch der APA die weitere Vorgehensweise im Hinblick auf die Zuordnung des im Anwesen von Alois H. gefundenen Waffenarsenals. "Wir haben alle Hände voll zu tun."

Die Arbeiten werden laut Polizei noch Wochen andauern. Nicht bestätigt wurden indes Spekulationen in Medien, dass es sich bei der Munition des mutmaßlichen Wilderers um Eigenbau gehandelt hätte. Gänzlich auszuschließen ist dies laut Ermittlern aber dennoch nicht, derzeit sei es allerdings nur von sekundärer Bedeutung.

Der Vierfachmord von Annaberg hat über die Grenzen hinweg auf internationaler Polizeiebene Aufmerksamkeit erregt: Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, bestätigte einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Kurier", wonach sich das FBI für den Fall interessiere. "Das FBI hat nicht bezogen auf Alois H., sondern auf das Phänomen des atypischen Täterverhaltens Interesse angezeigt", so der Sprecher. Dies soll zur Analyse von solchen Verhaltensweisen herangezogen und in der Folge für Fallstudien der Polizei verwendet werden.

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