Wegen Heumarkt-Projekt

Weltkulturerbe: UNESCO setzt Wien auf Rote Liste

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Hochhausprojekt am Heumarkt ausschlaggebend für Entscheidung.

Die UNESCO hat das historische Zentrum Wiens auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Das hat das Welterbekomitee am Donnerstag bei einer Sitzung in Krakau entschieden. Begründet wird die Entscheidung unter anderem damit, dass die Altstadt durch die "massive städtebauliche Entwicklung der letzten Jahre" ihren "außergewöhnlichen, universellen Wert" verliere, hieß es.

Nach Beanstandungen von Bauprojekten bei Wien Mitte und beim Hauptbahnhof seien die Höhe und Kubatur des Hochhausprojekts am Heumarkt ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen. Neben dem Hotel Intercontinental - das ebenfalls neu gebaut wird - soll dort ein 66 Meter hoher Wohnturm errichtet werden. Außerdem seien die Stadtplanungsinstrumente zum Schutz des Welterbegebiets unzureichend, begründete die UNESCO die Aufnahme in die Rote Liste.

"Die nun erfolgte Eintragung auf die Rote Liste schadet dem Kulturland Österreich, ist blamabel für die Stadt Wien und Österreich. Es zeigt die fehlende Wertschätzung für das selbst ausgewählte Welterbegebiet und auch das Unverständnis für die Bedeutung des Welterbes. Es geht beim Welterbestatus nicht um ein Tourismus-Ranking oder ein Etikett für die touristische Vermarktung, sondern um den langfristigen Erhalt einer außergewöhnlichen Stätte für die Menschheit, für zukünftige Generationen", sagte Gabriele Eschig, Generalsekretärin der österreichischen UNESCO-Kommission in einer Aussendung.
 

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