Kein Geld zum Sparen

Weltspartag von Finanzkrise überschattet

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Der Ansturm auf die Banken dürfte sich in Grenzen halten, immer mehr Österreicher gehen davon aus, dass sie in Zukunft weniger sparen können.

Überschattet von der seit über einem Jahr anhaltenden Finanzkrise findet am letzten Oktobertag wieder der Weltspartag statt. Der Ansturm auf die Banken und Sparkassen dürfte heuer deutlich geringer ausfallen als noch im Vorjahr. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes Fessl-GfK wollen diesmal nur 1,5 Millionen Österreicher eine Bankfiliale besuchen, um ihr Geld einzulegen und dafür ein Geschenk zu bekommen. Im Vorjahr waren es noch zwei Millionen.

Ein Grund für das nachlassende Interesse am Weltspartag dürfte auch der Umstand sein, dass immer mehr Österreicher davon ausgehen, dass sie immer weniger Geld auf die hohe Kante legen können. Zwei Drittel, vor allem Personen über 50 Jahre sowie Personen mit geringer Schulausbildung und aus niedrigen Einkommensschichten, fühlen sich davon betroffen. Dagegen geben nur 12 Prozent an, heuer mehr sparen zu können als vor drei Jahren. Auch der Blick in die Sparzukunft bleibt eingetrübt: Im Vergleich zu jetzt glaubt fast die Hälfte der Österreicher, dass sie in drei Jahren weniger sparen können wird.

Das Hauptmotiv, eine Bankfiliale zu besuchen, sind diesmal die Geschenke, danach folgt die Begleitung von Kindern und Enkelkindern und die "Tradition".

Der Weltspartag wurde in Österreich am 31. Oktober 1925 zum ersten Mal begangen. Mit dem Tag sollte ursprünglich der Gedanke des Sparens wiederbelebt werden. Das war in den 1920er Jahren notwendig geworden, da viele Menschen aufgrund hoher Inflationsraten das Vertrauen in die Stabilität des Geldes verloren hatten.

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