Jod-131

Wieder Atom-Alarm in Österreich

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Eine Gefährdung der Bevölkerung wird von der AGES ausgeschlossen.

Wieder sind geringe Mengen an radioaktivem Jod-131 in der österreichischen Luft nachgewiesen worden. Wie die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Montagabend mitteilte, wurden Spuren des Isotops von 30. Jänner bis 2. Februar 2012 bei der Luftsammelstation in Wien registriert. Die AGES betonte, dass wie bei einem ähnlichen Vorfall im vergangenen November eine Gesundheitsgefährdung für die österreichische Bevölkerung ausgeschlossen sei. Die Messdaten von Cäsium-137 - ein anderes radioaktives Isotop - würden im üblichen Bereich liegen, andere künstliche Radionuklide wurden nicht festgestellt.

Die gemessene Jod-131-Konzentration von sechs Mikrobecquerel pro Kubikmeter Luft ist laut AGES so niedrig, dass sie nur mittels hochempfindlicher Analysemethoden nachgewiesen werden kann. Dieser Wert sei so gering, dass das Strahlenfrühwarnsystem, das ständig automatisch die Strahlung in der Umwelt registriert, diesen gar nicht nachweisen könne. Der Gehalt der Luft an natürlich vorkommendem Beryllium-7 sei durchschnittlich etwa 1.000 Mal so hoch, die Konzentration des radioaktiven, natürlich vorkommenden Edelgases Radon liege sogar um viele Größenordnungen über diesem Wert (1.000.000 bis 10.000.000 Mikrobecquerel pro Kubikmeter).

Ähnliche Messwerte
Nach vorliegenden Informationen seien in den vergangenen zwei Wochen auch an anderen Messstellen in Europa - unter anderem in Schweden, Finnland, Deutschland und Polen - vergleichbare Größenordnungen gefunden worden. Eine Quelle in Österreich kann für die Freisetzung des Jod-131 dezidiert ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse der Messungen und Ausbreitungsrechnungen würden darauf hindeuten, dass die Quelle im Osten Europas zu suchen sein dürfte.

Im November 2011 hatte es einen ähnlichen Vorfall gegeben. Auch damals wurden in mehreren Staaten Europas sehr geringe Mengen Jod-131 in der Luft gemessen. Als Quelle wurde laut AGES ein ungarisches Radioisotopeninstitut identifiziert. Ein Defekt der Filteranlage hatte dazu geführt, dass dort radioaktives Jod über die Abluft freigesetzt worden ist

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