Lavanttal

Wilderer hängt Hirsch auf Ortstafel

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Provokation für Jäger und Polizei. Blutige Spur durch das Lavanttal.

Schaurige Entdeckung im Morgengrauen: Montag früh fanden Waidmänner nach einem Hinweis auf der Ortstafel von Matschenbloch Überreste eines Hirschkalbs. Der Kopf und das Fell waren sorgfältig über das Metallgerüst drapiert.

Wut
„Das ist einfach eine direkte Provokation des Täters. Er zeigt uns und der Polizei die lange Nase“, so Jäger Herbert Koprivnikar, der mit seinen Kollegen dem Wilderer vom Lavanttal bereits seit Anfang 2010 auf den Fersen ist. Der 33-Jährige ist wütend: „Ständig schießt der Unbekannte Tiere und legt sie dann so hin, das wir sie finden. Das kann nicht so weitergehen.“

Tatsächlich hat der Schütze ohne Jagdschein mindestens 15 Tiere auf dem Gewissen. „Diesmal hat er den Kopf dagelassen, meist nimmt er aber das Haupt seiner Beute mit und lässt den Rest einfach liegen“, so Bezirksjägermeister Walter Theuermann, der weiß, wie der Wilderer vorgeht: „Er fährt in der Nacht mit dem Auto umher und schießt, mit einem Nachtsichtgerät ausgerüstet, auf alles, was sich bewegt.“ Theuermann appelliert an die Bevölkerung, jede bedenkliche Beobachtung der Polizei zu melden: „Sonst kriegen wir den Unhold nie.“

Zufall
Erst 2008 wurde ein Wilderer aus St. Paul im Lavanttal zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt, weil er jahrelang Tiere abgeknallt und die Jäger an der Nase herumgeführt hatte. Dieser Mann schoss – wie der jetzige Täter – mit einem Kleinkalibergewehr. Ein Jäger: „Vielleicht ist das ja nur ein Zufall.“

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