Tulln

Wir sind Italiens Mistkübel

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Der erste von insgesamt 103 Müllzügen kam am Donnerstag in Zwentendorf an.

Geld stinkt nicht! Die EVN (Energie Versorgung Niederösterreich) macht derzeit gute Geschäfte mit Abfall aus Neapel. In der Verbrennungsanlage in Zwentendorf werden in den kommenden Wochen 90.000 Tonnen Müll entsorgt, die aus der süditalienischen Millionenstadt stammen. Der Nebeneffekt: „Wir erzeugen damit für ein Jahr Strom für 30.000 Haushalte“, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach zu ÖSTERREICH.

Der Müllvertrag wurde für ein Jahr abgeschlossen
Wie viel die EVN, die zu 51 Prozent dem Land Niederösterreich gehören, mit dem Müll aus Süditalien verdienen, wird nicht bekannt gegeben. Nur so viel: Eine Verlängerung des Geschäfts sei möglich, sofern es freie Kapazitäten gibt. Denn eigentlich wurde ja die Anlage heimischen Dreck gebaut.

Italien exportiert jährlich offiziell 311.000 Abfall. Im Gegenzug soll die Mafia Tausende Tonnen Giftmüll aus ganz Europa illegal in der Gegend rund um Neapel vergraben. Das behauptet zumindest Bestseller-Autor und Mafia-Kenner Roberto Saviano in seinem Buch Gomorra. Entsorgt nun die Mafia ihren Dreck in NÖ? „Nein, die Behörden in Italien und Österreich prüfen sehr genau. Es ist normaler Haus- und Gewerbeabfall“, erklärt Zach.

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