Auto von Zug total zerstört

Zugcrash: Drama um junge Familie

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Familiendrama kurz vor Weihnachten: Innviertler Familie wurde auseinandergerissen.

„Du wirst immer in unseren Herzen bleiben, wir vermissen dich“ – die Trauerecke im Gymnasium Braunau und die Facebook-Pinnwand von Alida Berger (11) gehen über vor traurigen Beileidsbekundungen. Die Bestürzung über das Familiendrama ist grenzenlos. Alle trauern mit dem bekannten Innviertler Koch und Wirt z’Aching, Gerhard Berger: Er verlor bei einem Zugunfall bei Braunau seine Frau Kathrin und Stieftochter Alida, bangt um das Leben der zweiten Stieftochter Laura und muss deren Schwester Julia und den gemeinsamen Sohn Alexander (2) trösten.

Unbeschrankt. Wie berichtet, war die 29-jährige Wirtin Kathrin Berger mit ihren Töchtern Alida und Laura im Familienvan unterwegs – auf einer Strecke, die sie täglich oft mehrmals fuhr. In Nieselregen und Dunkelheit übersieht die vierfache Mutter offenbar an einem unbeschrankten Bahnübergang, der nur mit Andreaskreuz und Stopptafel gesichert ist, einen nahenden Güterzug.

Koma. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf: Der Lokführer leitet zwar eine Notbremsung ein, das Auto wird jedoch 600 Meter weit mitgerissen. Kathrin Berger und ihre älteste Tochter Alida sind sofort tot. Die neunjährige Laura wird mit schweren Kopfverletzungen geborgen. Sie liegt nun in der Linzer Kinderklinik in künstlichem Koma.

Neues Leben. Erst vor vier Jahren kam die gebürtige Deutsche mit ihren Töchtern nach OÖ. In einem Lokal fand sie nicht nur einen Job als Kellnerin, sondern auch die Liebe. 2011 heiratete sie den Wirtssohn Gerhard Berger (31), das gemeinsame Söhnchen Alexander war das i-Tüpfelchen für das junge Familienglück. Das wurde nun jäh zerstört.

Einsatzleiter Manuel Meiringer: "Ich zog meine Leute ab-Sie kannten die Opfer"

ÖSTERREICH: Welches Bild bot sich Ihnen am Unfallort?
Manuel Meiringer: Der Zug hatte das Auto 600 Meter weit mitgeschleift, es war stark deformiert. Wenigstens eine Person konnten wir noch vom Rücksitz lebend retten.

ÖSTERREICH: Dann haben Sie den Einsatz abgebrochen, warum?
Meiringer: Nicht abgebrochen, aber die Bergung der Toten habe ich der Nachbarfeuerwehr überlassen. Ich musste meine Einsatzkräfte abziehen, weil sie die Opfer kannten. Das kann man nicht einfach wegblenden.

(hij)

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