Oberwart

Rücktritt von Bürgermeister gefordert

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Weil Oberwarts Oberbuchhalter die Kassa manipuliert haben soll, fehlen der Stadt fünf Millionen. Jetzt soll der Kopf des Bürgermeisters rollen.

Der Streit um fehlende Millionen in der Gemeinde Oberwart mutiert zur Politposse: Die Gemeindekontrolle habe versagt, gibt SP-Bürgermeister Gerhard Pongracz nun dem Land die Schuld an seinem Finanzdebakel: „Seit elf Jahren war die nicht vor Ort. Hätte die Behörde ordnungsgemäß geprüft, hätte man die Fehlbuchungen möglicherweise früher erkannt“, kritisiert der betroffene Stadtchef.

Kassa-Prüfung
Hintergrund: Bei einer Prüfung durch die Gemeindeabteilung stellte sich heraus, dass der Stadt Millionen abgehen. Aufgeflogen sind die Malversationen am 7. April 2009. Da startete die amtliche Kassa-Prüfung. Am gleichen Tag kam Oberbuchhalter Gustav B. auf dem Weg ins Büro bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Konter
VP-Landesparteichef Franz Steindl, der die Aufsicht über alle Kommunen und die Gemeindeverbände inne hat, lässt die Pongracz-Kritik so nicht auf sich sitzen. „Ein gutes Beispiel, wie ein Ertrinkender um sich schlägt“, ätzt VP-Landesvize Steindl und will die Frage, was Bürgermeister Pongracz wirklich gewusst hat, geklärt wissen. Es sei schon „eigenartig“, dass der manipulierte Rechnungsabschluss von Pongracz unterschrieben worden sei, so Steindl. Erst die Prüfung vor Ort brachte den Fall-Oberwart überhaupt ins Rollen.

Skandal
Außerdem werden die Finanzhaushalte aller burgenländischen Gemeinden zwei Mal im Jahr unter die Lupe genommen. „Doch der Abschluss für das Jahr 2007 lag im März 2009 immer noch nicht vor“, bleibt Steindl am Ball. Für die Bürgerlistensprecher Wolfgang Rauter und Manfred Kölly ist „das Fehlen von fünf Millionen Euro schlichtweg ein Skandal“ und Oberwarts Ortschef „rücktrittsreif“. Auch die Grüne Grete Krojer fordert seinen „sofortigen Abgang“ ein.

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