Heftiger Regen

Teile des Landes standen in der Nacht unter Wasser

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Unwetter im Burgenland und NÖ führten zu Überschwemmungen und Millionenschäden. Einige Orte waren vorübergehend nicht erreichbar. Auch die Steiermark war betroffen.

Im Burgenland haben am Montagabend Gewitter mit starkem Regen erneut zur Alarmierung zahlreicher Feuerwehren geführt (im Bild oben: Weppersdorf im Mittelburgenland). Insgesamt mussten vom Nachmittag bis in die Abendstunden rund 35 Wehren ausrücken. Die meisten Einsätze gab es im Bezirk Oberpullendorf, wo der Stoober Bach über die Ufer trat.

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Zwischen Weppersdorf und St. Martin musste die B50 (Burgenland-Bundesstraße) vorübergehend gesperrt werden. Die Zufahrten nach Kobersdorf und Oberpetersdorf waren ebenfalls kaum befahrbar. Bei den Aufräumarbeiten wurde die Feuerwehr von Baggern des Straßendienstes unterstützt. In Oberpetersdorf halfen mehrere Wehren aus den umliegenden Gemeinden aus.

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© APA

Weppersdorf im Mittelburgenland (c) APA

Die ersten Anrufe in der Alarmzentrale gingen kurz nach 17.00 Uhr ein. Die Hilfs- und Aufräumeinsätze dauerten zum Teil auch am späten Abend noch an. So wurde gegen 22.25 Uhr die Feuerwehr Stoob alarmiert, weil sich bei einer Brücke ein Rückstau gebildet hatte. Besonders betroffen waren die Gemeinden Kobersdorf und Oberpetersdorf.

Millionenschaden
Das Unwetter führte vor allem in der burgenländischen Landwirtschaft zu beträchtlichen Schäden. Nach ersten Schätzungen der Österreichischen Hagelversicherung sind diesmal rund 600 Hektar Weinanbauflächen betroffen. "Das gestrige Hagelunwetter hat nach ersten Schätzungen für die burgenländischen Winzer einen Gesamtschaden von 2,5 Millionen Euro verursacht," erklärte der Generaldirektor Kurt Weinberger.

Schwimmende Kanaldeckel
Wetterbedingt ausrücken mussten Feuerwehren auch in anderen Landesteilen: In Jois (Bezirk Neusiedl am See) hatte der Wind ein Transparent losgerissen. Die Verankerungskette hatte vorbeifahrende Fahrzeuge gestreift. In Rechnitz (Bezirk Oberwart) wurde eine Fassade beschädigt, zwischen Wiesen und Bad Sauerbrunn (Bezirk Mattersburg) wurde im Bereich einer Bahnkreuzung Schotter ausgeschwemmt. In Neufeld an der Leitha (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) hob der Wasserdruck Kanaldeckel aus ihrer Verankerung.

Überflutungen in NÖ
In Niederösterreich war die Situation nicht viel anders, vor allem im Bezirk Neunkirchen. Am schlimmsten überflutet war der Raum Wartmannstetten. Nicht nur Keller wurden unter Wasser gesetzt, auch auf der S6 kam es zu Behinderungen.

In Wartmannstetten mussten mehrere Feuerwehren nach den massiven Regenfällen zu Auspump- und Sicherungsarbeiten ausrücken. Die Überschwemmungen richteten erhebliche Sachschäden an.

Neben Gemeinde- und Landesstraßen, die gesperrt werden mussten bzw. erschwert passierbar waren, war auch die S6 betroffen. So wurde die Richtungsfahrbahn Bruck a.d. Mur der Schnellstraße auf einer Länge von etwa 1,3 Kilometern innerhalb kürzester Zeit überflutet. Laut Polizei betrug die Wasserhöhe stellenweise 30 bis 40 Zentimeter. Die S6 war nur auf der zweiten Fahrspur passierbar. Der Wasserschwall hatte sich von Feldern auf die Schnellstraße ergossen. Insbesondere betroffen waren laut Polizei die Autobahnab- und -auffahrt Neunkirchen sowie die Zufahrt zum Rasthaus Natschbach, wo das Wasser unter einer Unterführung sogar 80 Zentimeter hoch stand.

Unwetter auch in der Steiermark
Heftige Regenfälle auch die Obersteiermark heim: Überflutungen und kleineren Murenabgängen waren die Folge. Hagel richtete Schäden in Judenburg, Oberzeiring und Weißkirchen an, Straßen mussten von Erd- und Schlammmassen geräumt werden. Von Muren und Überschwemmungen betroffen waren auch Ortschaften im Bezirk Mürzzuschlag.

Im Bezirk Murau im Raum Lachtal verlegte eine Mure eine Straße, die von den Florianis freigemacht werden musste. Von örtlichen Überflutungen betroffen war auch das Gebiet um Steinhaus, Spital am Semmering und Mürzzuschlag. Zahlreiche Straßen mussten von mitgerissenen Steinen und Schwemmmaterial geräumt werden. Auch Keller und Schächte wurden überflutet und mussten ausgepumpt werden. Insgesamt standen 61 Feuerwehrleute mit 13 Mann der Wehren Steinhaus, Spital am Semmering und Mürzzuschlag im Einsatz.

Zusätzlich zu den Wassermassen mussten sich vier Wehren des Bezirkes Mürzzuschlag - Veitsch, Pretal und Klein-Veitsch sowie die Betriebsfeuerwehr des Magnesitwerkes mit dem Brand eines Wirtschaftsgebäudes im Ort herumschlagen: Das Feuer konnte allerdings rasch unter Kontrolle gebracht werden.

Fotos (c): APA

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