Corona

Diese Woche rund 1.100 positive PCR-Tests an Schulen

Teilen

591 positive Tests über "Alles gurgelt" bei Zehn-bis 19-Jährigen in Wien, 530 bei Wiener Volksschülern und Schülern aller Altersklassen in den übrigen Bundesländern.  

Diese Woche wurden im Rahmen der PCR-Tests an Schulen 1.121 Coronafälle entdeckt. Über das "Alles spült"-Programm des Bildungsministeriums, das an den Wiener Volksschulen und in den anderen Bundesländern in allen Altersklassen durchgeführt wird, waren es 530 Fälle. Beim "Alles gurgelt"-Programm, über das in Wien alle Schüler ab der fünften Schulstufe getestet werden, haben 591 Tests angeschlagen, wie Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) am Freitag mitgeteilt hat.

Konkret gab es diese Woche bei "Alles spült" an den Wiener Volksschulen 149 positive Resultate. In Oberösterreich waren es 140, in Niederösterreich 77, in der Steiermark 50, in Salzburg 44, in Tirol 32, in Kärnten 19, im Burgenland 13, und in Vorarlberg sechs (jeweils über alle Schultypen). Insgesamt sind 530 von rund 818.000 Tests positiv ausgefallen, das entspricht 0,06 Prozent.

Über "Alles gurgelt" wurden laut dem Büro von Bildungsstadtrat Wiederkehr von Montag bis Donnerstag bei den Zehn- bis 19-Jährigen 226.289 PCR-Tests durchgeführt, davon sind 0,45 Prozent positiv ausgefallen. Zum Vergleich: Laut Ampelkommission waren in Wien insgesamt 0,4 Prozent der Tests positiv. "Die Zahl der positiven Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte spiegelt in etwa das Infektionsgeschehen in der Gesamtbevölkerung wieder", kommentierte Wiederkehr die Zahlen. Bei "Alles spült" in den Wiener Volksschulen lag die Positivitätsrate hingegen bei 0,12 Prozent.

Im Bildungsministerium will man der unterschiedlichen Positivitätsraten bei den PCR-Tests aus Wien ("Alles gurgelt": 0,45; "Alles spült": 0,12) noch auf den Grund gehen. Einerseits könnten bei den Tests unterschiedliche CT-Grenzwerte festgelegt worden sein, ab denen ein Schüler als positiv ausgewiesen wird. Andererseits könnten aus technischen Gründen bei "Alles gurgelt" auch Schüler bei den Schul-PCR-Zahlen ausgewiesen werden, die abseits der Schule einen PCR durchgeführt haben, weil sie etwa Symptome gezeigt haben.

Wiederkehr betonte jedenfalls, dass das Ziel weiterhin sei, über die PCR-Tests sowohl infizierte Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte früh zu identifizieren und Infektionsketten zu durchbrechen. "Die auf fünf Tage verringerte Quarantänezeit wird außerdem zu einer Entspannung bei den derzeit in Quarantäne befindlichen Kindern sorgen. Ziel ist weiterhin die Schulen offen zu halten."

Mit Stand Freitag waren in Wien laut dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) 606 Klassen an 525 Schulen geschlossen, in Niederösterreich waren es laut Bildungsministerium am Freitag 101 Klassen sowie zwei Klassen Salzburg und eine im Burgenland. Geschlossene Standorte gibt es auch weiterhin keine. Zum Vergleich: Ende April, als es eine ähnlich hohe Siebes-Tages-Inzidenz gab wie derzeit, waren bundesweit zwölf Schulen wegen gehäufter Coronafälle komplett geschlossen.

Änderungen gab es unterdessen puncto Stufenplan, in dem die Coronamaßnahmen pro Bundesland für die Schulen festgelegt sind. Wie bei den allgemeinen Corona-Maßnahmen in Österreich spielt auch hier die ICU-Auslastung künftig eine stärkere Rolle, wie in der Sitzung der Corona-Kommission am Donnerstag beschlossen wurde. Diese wird kombiniert mit der jede Woche von der Kommission veröffentlichten risikoadjustierten 7-Tage-Inzidenz, die neben den Infektionszahlen auch die Zahl der Tests, die Aufklärungsrate, die Symptomatik und Dynamik des Infektionsgeschehens berücksichtigt.

Geringes Risiko an Schulen gilt nun bei einer risikoadjustierten Inzidenz von unter 100 und einer ICU-Auslastung von weniger als zehn Prozent, Tests sind dann freiwillig und es besteht auch keine Maskenpflicht. Ein mittleres Risiko gilt bei einem Wert von 101 bis 200 und einer ICU-Auslastung zwischen zehn und 20 Prozent, in diesem Fall muss außerhalb der Klasse wieder Maske getragen und ungeimpfte Schüler dreimal pro Woche getestet werden (einmal davon mittels PCR). Bei hohem Risiko (Inzidenz über 200 in Kombination mit einer ICU-Auslastung über 20 Prozent) muss zusätzlich ab der neunten Schulstufe auch im Unterricht Maske getragen werden. In den ersten drei Schulwochen haben diese Zahlen unterdessen keinen Einfluss: Es läuft eine Sicherheitsphase, in der abseits der Klasse Maskenpflicht gilt und die Schüler dreimal pro Woche testen müssen (mindestens einmal davon mit PCR, in Wien zweimal).

Bei der Festlegung der Risikostufe müssen grundsätzlich jeweils beide Faktoren erfüllt sein, allerdings werde es nicht passieren, dass etwa in Salzburg die Ampel auf Rot schaltet, man aber aufgrund der ICU-Auslastung von unter zehn Prozent (konkret 9,9) an den Schulen aufhört zu testen, wird im Bildungsministerium auf APA-Anfrage betont. Welche Risikostufe gilt, legen Bildungsministerium und - direktionen gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde fest. Nur wenn in einer Region aufgrund hoher Inzidenz in einem Bezirk die Maßnahmen verschärft werden, entscheiden Bildungsdirektion und Bildungsressort.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.