Festakt

2. Röhre Katschbergtunnel in Betrieb

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Nach vier Jahren Bauzeit und 112 Millionen Euro Kosten sollen Blockabfertigung und Wartezeiten der Geschichte angehören.

Der in vier Jahren Bauzeit sanierte Katschbergtunnel auf der Tauernautobahn (A10) ist am Donnerstag mit einem Festakt in Betrieb genommen worden. Durch das zweiröhrige Tunnelsystem sollen Blockabfertigungen, kilometerlange Staus und stundenlange Wartezeiten ein Ende haben. Bei der Eröffnung waren unter anderen SPÖ-Infrastrukturministerin Doris Bures sowie die Landeshauptleute von Salzburg und Kärnten, Gabi Burgstaller und Gerhard Dörfler anwesend.

Wichtig für EU-Verkehr
"Der Bau der zweiten Tunnelröhren durch Katschberg und Tauern ist nicht nur ein Meilenstein im Straßenbau Österreichs, sondern er ist auch für den europäischen Nord-Süd-Verkehr von enormer Bedeutung. Die Tauernautobahn bildet eine Drehscheibe für den Warenaustausch zwischen Nordosten und Südwesten Europas. Wir leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit," sagte Bures.

Gut für Wirtschaft
Für Salzburgs Landeshauptfrau ist der Vollausbau von großer Bedeutung: "Das Land Salzburg hat von Beginn an klar gestellt, dass die Errichtung der zweiten Tunnelröhren und die erforderlichen umfassenden Umweltschutzmaßnahmen als ein zusammengehörendes Paket zu sehen sind. Damit erhöhen wir die Verkehrssicherheit und auch die heimische Industrie erfährt einen starken Impuls. Besonders in benachteiligten Regionen wie dem Lungau wird durch diese Investitionen das Wirtschaftswachstum stark angekurbelt. Ich erhoffe mir davon eine Senkung der Abwanderung sowie eine Verbesserung der Beschäftigungszahlen", betonte Burgstaller.

Mehr Sicherheit
Auch Kärnten erwartet sich durch den Vollausbau vor allem wirtschaftliche Impulse: "Der Katschbergtunnel ist eines der wichtigsten Straßenbauprojekte Kärntens. Die zweite Tunnelröhre optimiert eine wichtige Verkehrsverbindung und schafft mehr Sicherheit. Umfassende Lärmschutzmaßnahmen schonen Umwelt und Anrainer", so Dörfler. "Zudem sorgt der Vollausbau für eine bessere Erreichbarkeit Kärntens und damit für eine Aufwertung der Urlaubsdestination und des Wirtschaftsstandortes Kärnten insgesamt.

Unfall als Anlass
Nach dem verheerenden Unfall im Tauerntunnel 1999 hat die Asfinag begonnen, bestehende Tunnelanlagen zu erweitern und technisch nachzurüsten. Mit dem Ausbau wurde insbesondere die Möglichkeit zur Selbstrettung und Hilfeleistung im Anlassfall optimiert. Nun stehen insgesamt 22 Querverbindungen zwischen den beiden Tunnelröhren zur Verfügung, was einen maximalen Fluchtwegabstand von weniger als 300 Metern ergibt. Außerdem wurden unter anderem 64 Notruf- und 89 Feuerlöschnischen, ein Belüftungssystem mit Absaugfunktion, eine Tunnelfunkanlage sowie Trübsicht- und Kohlenmonoxidmessung installiert. Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf rund 112 Mio. Euro.

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