14. Billa-Überfall

Die Polizei-Panne des Jahres

Teilen

Wegen Geräuschen nachts in einem Supermarkt rief eine Villacherin die Polizei. Die Cops kamen – und übersahen die Einbrecher am Tatort.

„Beim Billa in der Italienerstraße versucht gerade jemand einzubrechen, kommen Sie sofort vorbei“, alarmierte eine Anrainerin in der Nacht auf Sonntag die Villacher Polizei. Die besorgte Pensionistin war von verdächtigen Schleifgeräuschen aus dem Schlaf gerissen worden. Wenig später stand eine Polizeistreife vor der Filiale des Lebensmittel-Diskonters.

Falle
„Jetzt sitzen die Gauner in der Falle, hab ich mir gedacht“, erklärte die Frau gegenüber ÖSTERREICH. Doch der nächtliche Polizeieinsatz geriet zu einer Sondervorstellung des Villacher Faschings. „Ich weiß nicht warum, aber die Polizisten haben nur bei der Vordertür nachgeschaut. Mit Lampen haben sie in das Geschäft geleuchtet“, so die Frau.

Doch dort konnten die Beamten nichts Außergewöhnliches feststellen. Auch die verdächtigen Geräusche waren verstummt. Fehlalarm – so die Fehleinschätzung der Polizisten. Was sie nicht wussten: Die Einbrecher hatten bereits die schwere Eisentür am Hintereingang aufgebrochen, den Safe in den Kühlraum getragen und ungestört aufgebrochen. „Ich habe dann gesehen, wie die Täter davongelaufen sind“, erklärte die fassungslose Augenzeugin. Doch da waren die Kottan-Cops schon wieder auf dem Rückweg von ihrem Einsatz.

Dass ihnen ein dicker Fisch durch die Lappen gegangen ist, haben die Beamten erst am nächsten Tag realisiert. Bei den Einbrechern dürfte es sich um die seit Langem gesuchte „Billa-Bande“ gehandelt haben. Sie steht seit Oktober 2006 ganz weit oben auf der Fahndungsliste der Polizei.

Profi-Einbrecher
„14 Mal haben die Profi-Einbrecher bereits zugeschlagen, ausschließlich in Billa-Filialen in Kärnten“, erklärte Ermittler Peter Biedermann. „Im Durchschnitt haben die Täter bisher 15.000 Euro pro Einbruch erbeutet.“

Kärntens Polizei-Chef Hermann Klammer fragt nach der Polizei-Panne des Jahres resigniert: „Was soll ich dazu noch sagen?“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.