Umstritten

Koperna bleibt weiter im LKH

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Betriebsrat und Politik zeigen sich fassungslos, während Koperna Schritte gegen seine Versetzung erwägt. Die Nachfolge bleibt weiter ungeklärt.

T. Koperna hat noch nicht vor, seinen LKH-Posten als medizinischer Dirktor zu räumen
Es hätte der schon seit langem erwartete Schlusspunkt von monatelangen, in der Öffentlichkeit ausgetragenen Streitereien sein sollen. Nach der einstimmigen Weisung der Landesregierung als LKH-Eigentümervertreter vom vergangenen Dienstag wurde dem Medizinischen Direktor Thomas Koperna gestern in einem offiziellen Schreiben bestätigt, mit sofortiger Wirkung in die KABEG zu wechseln. Doch dazu wird es (noch) nicht kommen, denn Koperna weigert sich, seinen alten Posten zu verlassen und die neue Stelle anzutreten.

„Ich bin fassungslos. Herr Koperna weigert sich, einer Dienstanweisung nachzukommen. Jeder kleine Mitarbeiter, der sich gegen eine Anweisung sträubt, muss mit Konsequenzen rechnen. Das muss auch für einen Herrn Direktor gelten“, ringt LKH-Betriebsrat Arnold Auer im ÖSTERREICH-Gespräch um Worte.

Versorgung gewährleistet
Mit Konsequenzen rechnet auch Koperna selbst, denn KABEG-Vorstand Johann Marhl erklärte ebenfalls gestern gegenüber ÖSTERREICH: „Herr Koperna hat mir bestätigt, dass er die Versetzung nicht annehmen wird und hat bekräftigt, dass er Möglichkeiten gegen diesen Bescheid wahrnehmen wird.“ Gleichzeitig versucht Marhl die Situation vor allem in Hinblick auf möglicherweise durch die Diskussionen verunsicherte Patienten zu beruhigen: „Hier geht es ausschließlich um zukünftige Bereichsleitungen. Die medizinische Versorgung war und ist nie gefährdet gewesen.“

Kritik von SPÖ
Nicht nachvollziehen kann auch SPÖ-Gesundheitslandesrat Peter Kaiser die Entscheidung Kopernas: „Der Vertrag von Herrn Koperna bleibt aufrecht. Er verdient in seinem neuen Job keinen einzigen Cent weniger und bleibt weiterhin mit den inhaltlichen Themen befasst, die er auch derzeit macht. Eine einzige Ausnahme gibt es: er hat keine Weisungsbefugnis mehr. Für weniger Verantwortung gleich viel Geld zu bekommen als „unzumutbar“ zu bezeichnen, empfinde ich schon als starkes Stück.“

Nachfolger
Wie es jetzt im LKH weitergehen soll, ist unklar. Den als Koperna-Nachfolger kolportierten Primararzt Peter Lind könnten sich Auer, Marhl sowie Kaiser durchaus vorstellen, wenngleich Lind bereits mit einigen Aussagen überraschte – ÖSTERREICH berichtete. Alle drei Vertreter halten Lind aber die Stange und bekräftigen unisono: „Lind ist eine integere Persönlichkeit und für den Job mehr als geeignet. Dass er, bevor er den Posten überhaupt übernommen hat, seine Vorstellungen präsentiert, ist mehr als legitim.“

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