Chronologie

Seit 2000 mehr als 1.400 Bergtote in Österreich

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Die Hauptursachen für Bergunfälle sind Selbstüberschätzung, mangelhafte Ausrüstung und fehlende Erfahrung.

Seit dem Jahr 2000 sind in Österreichs Bergen 1.407 Menschen tödlich verunglückt. Selbstüberschätzung, fehlende Erfahrung und mangelhafte Ausrüstung gelten bei Alpin-Experten als Hauptursachen für Touren mit tragischem Ende. Was noch hinzukommt: Jährlich rückt die Bergrettung bis zu 7.000 Mal aus um Verletzte zu bergen. In der Folge eine Auswahl an Bergdramen mit tödlichem Ausgang:

31. Oktober 1999: Im Gebiet des Pölven bei Söll im Tiroler Bezirk Kufstein stürzt ein 14-jähriger Bursch über eine Felswand in den Tod. Sein 13-jähriger Freund kann von der Bergrettung in den Abendstunden in einer aufwendigen Rettungsaktion geborgen werden.

14. Mai 2000: Im Osttiroler Glocknergebiet ereignen sich in den Mittagsstunden gleich zwei Alpinunfälle. Ein 25-jähriger Mann überlebt im Bereich des "Ködnitz Kees" am Kleinglockner einen 500 Meter-Absturz nicht. Ein weiterer Bergsteiger wird bei einem Absturz im Bereich des "Eisleitl" schwer verletzt.

3. August 2001: In der Nähe der Kürsingerhütte im Obersulzbachtal im Gemeindegebiet von Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau) geht eine Steinlawine nieder. Fünf Personen einer zehnköpfigen Wandergruppe werden von den Geröllmassen verschüttet - nur zwei können sich befreien.

1. Juli 2002: Ein Todesopfer und ein Schwerverletzter ist die Bilanz einer Glocknerbesteigung, die eine Alpingruppe aus Leipzig unternimmt. Die sieben Bergsteiger, darunter zwei Frauen und ein zwölfjähriger Schüler, waren von der Studelhütte bei Kals (Osttirol) aus zum Großglockner aufgestiegen. Beim Abstieg verirrten sie sich im dichten Nebel. Sie waren ins sogenannte Lammereis geraten. Die beiden erfahrensten Deutschen, ein 45-jähriger und ein 39-jähriger, suchen den Weg. Plötzlich rutscht einer der beiden aus und reißt den anderen mit sich.

22. Juni 2003: Ein 61-jähriger Oberösterreicher kommt bei einer Tour auf den Großglockner ums Leben. Er war am späten Nachmittag knapp unterhalb des Gipfels auf einer losen Felsplatte ausgerutscht und vor den Augen seiner beiden Begleiter - darunter auch sein Sohn - in die Pallavicini-Rinne gestürzt. Er kann nur noch tot geborgen werden.

17. Juli 2004: Schwere Unfälle mit deutschen Urlaubern ereignen sich an einem einzigen Tag in Österreichs Bergen. In Tirol kann ein Kletterer nur noch tot geborgen werden. In der Obersteiermark und in Vorarlberg rutscht jeweils ein Wanderer aus und verletzt sich schwer. In Salzburg löst eine verirrte deutsche Urlaubergruppe eine große Suchaktion der Bergrettung aus.

30. Oktober 2005: Trotz Sonnenscheins wird das letzte Oktoberwochenende in Tirol von drei Bergunfällen mit tödlichem Ausgang überschattet. Ein vermisster Bayer wird nach einem Suchflug im Karwendelgebirge nur mehr leblos gefunden. Ebenfalls im Karwendelgebirge an der Ostwand des Sonnjochs stürzt ein zweiter Deutscher in den Tod, auf der Ackerlspitze am Wilden Kaiser kommt es zu einer dritten Bergtragödie.

30. Juli 2006: Ein 43-jähriger Tscheche stürzt am Hochgruber-Kees in der Glocknergruppe auf rund 3.000 Metern in eine 25 bis 30 Meter tiefe Gletscherspalte, wird von Bergrettung und Alpinpolizei geborgen und zu Tal geflogen. Vom zuständigen Sprengelarzt kann allerdings nur noch der Tod durch Genick- und Schädelbasisbruch festgestellt werden.

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