Einbruch im Merkur

17-Jähriger muss 18 Monate ins Gefängnis

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Am Mittwoch musste sich der Jugendliche wegen Einbruchdiebstahls verantworten. Der 17-Jährige wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt.

18 Monate Freiheitsstrafe wegen gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahls und Widerruf der bedingten Strafnachsicht bei der vorangegangenen Verurteilung: So lautete am Mittwoch das Urteil für jenen 17-Jährigen, der bei einem Einbruchsversuch in einen Kremser Supermarkt im August von der Polizei angeschossen worden war. Er nahm Bedenkzeit, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab - somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

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(c) APA

Rechtskräftig ist das Urteil für den Zweitangeklagten: Der 28-jährige - bisher unbescholtene - Rumäne, der als Chauffeur fungiert hatte, wurde ebenfalls zu 18 Monaten verurteilt, davon sechs Monate unbedingt.

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(c) Pauty, der verurteilte Komplize des 17-Jährigen

Mildernd bei beiden Angeklagten waren die Geständnisse und die Tatsache, dass es in zwei (von insgesamt vier) Fällen beim Versuch geblieben war.

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Was damals geschehen ist - Mehr dazu hier.

Rückfall
Als erschwerend wertete das Gericht beim 17-Jährigen den "raschen Rückfall" nach der bedingten Entlassung aus der - offenbar wirkungslosen - Haft im Oktober 2008. Der Widerruf bedeutet für den 17-Jährigen nun insgesamt drei Jahre und zwei Monate Freiheitsstrafe. Er soll in der Justizanstalt Gerasdorf die Möglichkeit haben, den Hauptschulabschluss nachzuholen und eine Lehre zu absolvieren. Andernfalls sah Richter Gerhard Wittmann eine "Stein-Karriere vorprogrammiert".

Das Beweisverfahren war bereits nach einer guten Stunde beendet. Tatmotiv der Angeklagten waren laut Staatsanwalt Friedrich Kutschera finanzielle Schwierigkeiten, da beide keiner Arbeit nachgingen.

Getränke und Süßigkeiten gestohlen
Die Verteidiger betonten, dass der insgesamt entstandene Schaden gering sei (erbeutet wurden Getränke und Süßigkeiten). Clemens Lahner verwies darauf, dass sein Mandant beim Einbruchsversuch in den Supermarkt im August einen Durchschuss durch beide Beine erlitten und den Tod seines besten Freundes miterleben musste: "Mein Mandant ist schon bestraft."

Streit mit der Mutter
Der Jugendliche hatte nach einem Streit mit seiner Mutter, die ihn aus der Wohnung wies, eine Zeitlang bei dem Rumänen, Vater von vier Kindern, gewohnt. Am Abend vor jener verhängnisvollen Nacht im August fuhren sie zunächst zum Bahnhofsbereich, wo sie mit einem 23-Jährigen - derzeit in U-Haft - zusammentrafen, mit dem der 17-Jährige laut Anklage den Einbruch in den Supermarkt verabredete.

Im Pkw des Rumänen fuhr der Jugendliche dann in die Nähe des Supermarktes und nahm seinen 14-jährigen Freund mit. Sie besorgten sich als Werkzeug eine Gartenkralle und trafen den 23-Jährigen. Nach zwei gescheiterten Versuchen, in das Gebäude einzudringen, hoben sie schließlich gemeinsam ein Rollschiebetor an, worauf der 23-Jährige sich entfernte. Im Supermarkt suchten die beiden Jugendlichen dann nach Geld, bis - nach Auslösung des Alarms - die Polizei eintraf und es zu den fatalen Schüssen kam.

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In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde ein 14-Jähriger in Krems bei einem Einbruch von der Polizei erschossen.

In diesen Metro-Markt stieg der Bursche mit einem 16-Jährigen Mittäter ein.

Alarm wurde ausgelöst. Die Polizei erschien, sah sich zwei Maskierten gegenüber und machte von ihren Dienstwaffen gebrauch.

Die Polizei riegelte den Merkur-Markt ab.

Die Spurensicherung bei der Arbeit.

Durch diese Hintertür drangen die Einbrecher in den Supermarkt ein.

So sieht das Werkzeug der Spurensicherung aus.

Das Einschussloch.

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