Melk

Aufregung um tote Luchse

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Zwei tote Luchse wurden in einem Plastiksack auseinem Fluß geborgen.

Aus der Ysper im Bezirk Melk sind am 4. August zwei tote Luchse in einem Plastiksack geborgen worden. Der WWF berichtete am Montag unter Hinweis auf das Luchsprojekt Österreich Nordwest von dem Fall und sprach in einer Aussendung davon, dass beim Umgang mit der Straftat "unverzeihliche Fehler" gemacht worden seien. Die Bezirkshauptmannschaft Melk habe die Übergabe der Kadaver an die Tierkörperverwertung veranlasst.

Keine Hinweise auf Täter
Gottfried Hagel, stellvertretender Bezirkshauptmann, bestätigte dies auf Anfrage der APA. Es seien keine Spuren hinsichtlich der Täter feststellbar gewesen. Unklar sei auch, wo die Luchse getötet worden waren.

Dem WWF zufolge handelte es sich dem Vernehmen nach um eine Mutter mit ihrem Jungen. Die beiden Luchse seien in einem mit Steinen beschwerten Plastiksack an der Mündung der Ysper in die Donau gefunden worden. Laut Bezirkshauptmannschaft hatte eine Privatperson wegen starken Verwesungsgeruchs die Polizei verständigt.

Keine "Beweismittel"
Durch die Übergabe der Kadaver an die Tierkörperverwertung sei das „Beweismittel“, das zur Aufklärung einer möglichen Straftat notwendig gewesen wäre, nicht mehr greifbar, kritisierte der WWF am Montag. Die Todesursache sei nun nicht mehr feststellbar. "Statt einer gründlichen Untersuchung der Umstände wurden die Luchse einfach wie Müll entsorgt", stellte WWF-Luchsexpertin Christina Reisenbichler fest. Der WWF fordere dringend Aufklärung in dieser "undurchsichtigen" Angelegenheit und Entscheidungsfindung.

   In der Aussendung wurde auch darauf verwiesen, dass die österreichischen Luchse nach ihrer vollständigen Ausrottung gerade erst dabei seien, wieder bei uns Fuß zu fassen. "Die Population ist noch sehr klein und äußerst verwundbar. Jedes einzelne Tier zählt“, so Reisenbichler.

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