Ehemann ermordet

Bulgarin zu 20 Jahren verurteilt

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Wegen Mordes an ihrem Ehemann ist eine gebürtige Bulgarin am Dienstag am Landesgericht Korneuburg - nicht rechtskräftig - zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Die damals 29-Jährige hatte ihrem gleichaltrigen Partner, einem aus Bulgarien stammenden Pizzeria-Betreiber, in der Nacht auf den 7. Februar in der gemeinsamen Wohnung in Laa an der Thaya 22 Messerstiche zugefügt.

Messer aus Pizzaria geholt
Mit diesem Schuldspruch folgten die Geschworenen der Darstellung des Staatsanwaltes, der in seinem Schlussvortrag ausführte, dass sich das Tatmesser mit einer 24 Zentimeter langen Klinge am Abend zuvor noch in der Pizzeria befunden hatte. Zeugen hätten nächtens Licht im Lokal gesehen - die Angeklagte habe also das Messer aus dem Lokal geholt. Ihre Angaben, sie hätte dort nach ihrem Autoschlüssel gesucht, seien unglaubwürdig. Auch die laut gerichtsmedizinischem Gutachten massiven Stiche in den Rücken würden gegen die Notwehrversion der Angeklagten sprechen.

Angebliche Bedrohung durch den Mann
Die zweifache Mutter hatte sich bereits bei der ersten Verhandlung und auch im Prozess heute mit Notwehr verantwortet: Zuvor habe es Streit gegeben, ihr heimgekehrter Mann habe sie bedroht, mit einem Messer attackiert und zu vergewaltigen versucht.

Kindermädchen hat nichts gesehen
Auch die schriftlich verlesene Aussage des damals in der Wohnung anwesenden Kindermädchens trug wenig zur Klärung des Geschehens bei: Die Bulgarin war durch Lärm aufgewacht und lief angesichts der blutverschmierten 29-Jährigen im Nachtgewand barfuß davon. Sie wurde von einem Polizisten in Zivil entdeckt und zum Posten gebracht.

An Herz- bzw. Lungenstich verblutet
Die eintreffenden Beamten fanden die 29-Jährige, die selbst Stichverletzungen an der Hand hatte, bewusstlos im Vorzimmer. Sie verständigten die Rettung und bargen die schlafenden Kinder (ein Vierjähriger und ein achtjähriger Sohn aus ihrer ersten Ehe) in Decken gehüllt aus den Räumen. Das Opfer lag bäuchlings auf dem Bett, der Mann war an einem Herz/Lungenstich verblutet. In der linken Hand hatte der Tote ein kleineres Messer, das sich die Frau nach ihren Angaben zur Verteidigung während der heftigen Rauferei aus der Küche geholt hatte. Laut Gutachten fand sich jedoch in der Bestecklade ein Blutstropfen des Opfers.

Den 6. Februar hatte die Frau in Wien verbracht. Sie war beim Friseur und besuchte dann ihren Ex-Freund auf dessen Dienststelle. Am späteren Abend kam sie zurück in die Pizzeria. Mit einem Gast ging das nach seinen Angaben harmonisch wirkende Paar dann noch in ein weiteres Lokal, von wo die 29-Jährige vor ihrem Mann den Heimweg antrat.

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