Begräbnis

Das Leid der Amok-Opfer von Maler P.

Teilen

Ein verkrachter Künstler verwandelt das Weinviertel in ein Tal der Tränen.

Dieses Weihnachten ist ein Fest der Trauer – vor allem für die Hinterbliebenen der erschossenen Rechtspflegerin Silvia Mestnik, die sich so sehr auf die Feiertage im Kreis der Familie gefreut hatte. Doch dann bezahlte sie ihre Courage, den Amokläufer Johann P. besänftigen zu wollen, mit dem Tod. Heute, 14 Uhr, findet in Niederschleinz das traurigste Begräbnis des Advent statt.

Bittere Stunden
Der Bühnentechniker Ludwig Mestnik, der seine Ehefrau und Jugendliebe verlor und sich jetzt aufopfernd um seine Töchter Lisa (8) und Vicky (10) kümmert, beschreibt, wie es der Familie in diesen bitteren Stunden geht: „Ich versuche den Kindern Normalität zu vermitteln und ein Papa zu sein, der wieder wird, wie er vor dem Unglück war.“

Denn: Der Witwer leidet („Ohne die Familie Zechmeister und ihre Unterstützung hätte ich das alles nicht geschafft“) und ist obendrein geplagt von Zukunfts- und Existenzängsten. „Ich weiß nicht wie ich das alles ohne meine Silvia schaffen soll.“ ÖSTERREICH-Leser sind aufgerufen, sich an der Spendenaktion für die Familie zu beteiligen.

Spendenkonto: RAIKA Hollabrunn: BLZ 32322, Kontonummer 99192, das Konto lautet auf Familie Mestnik

Geschenke fürs Grab
Am Dienstag wird sich der Vater mit seinen Töchtern auf ganz spezielle und innige Weise von der Ehefrau und Mutter verabschieden: „Die Kinder legen ihre Weihnachtsgeschenke ins Grab. Vicky hat einen schönen Schal geknüpft, Lisa eine Decke, dann haben wir noch das Buch dazu gelegt, das die Silvia zuletzt gelesen hat: Tintentod.“

Ebenfalls das traurigste Weihnachtsfest seines jungen Lebens muss der Sohn des Amokschützen, Daniel P., erleben. Der 14-jährige Gymnasiast, der bei seinem Vater – dem irren Künstler und Lehrer – in Maissau wohnte, ist jetzt bei seiner Mutter in Wien. Und muss die Schande, einen (mutmaßlichen) Killer zum Papa zu haben, erst ertragen lernen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.