Überfall

Ex-Polizist muss 5 Jahre in Haft

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Geldsorgen machten einen Ex-BK-Beamten zum Kriminellen: Er überfiel eine Bank. Nun muss er fünf Jahre hinter Gitter.

Wegen Raubes ist ein Beamter des Bundeskriminalamtes (BK) am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der 43-jährige Wiener hatte am 9. Juni eine Bank in Absdorf (Bezirk Tulln) überfallen und rund 31.000 Euro erbeutet. Er hatte bei dem Überfall den allein anwesenden Kassier mit einer Pistole bedroht und gefesselt. Der Polizist bediente sich anschließend selbst aus der Geldlade und flüchtete aus dem Bankinstitut.

Dem Angestellten gelang es, sich selbst zu befreien. Der durch die Fesselung leicht verletzte Mann alarmierte die Polizei. Das Fluchtfahrzeug wurde 500 Meter von der Bank entfernt gefunden. Den Wagen, an dem gestohlene Kennzeichen montiert waren, hatte der Täter in Brand gesetzt.

Kollegen ausgetrickst
Kurz vor dem Überfall hatte der Verdächtige mitgeteilt, dass es auf der B4 im Bereich Ruppersthal (Bezirk Tulln) gekracht hätte. Dabei handelte es sich aber um ein Ablenkungsmanöver, tatsächlich kam es dort zu keiner Kollision, wie die Polizisten an Ort und Stelle feststellten.

Durch Tonband ausgeforscht
Das Handy, mit dem der mutmaßliche Täter den Anruf getätigt habe, wurde nach dem Coup teilweise verkohlt im ausgebrannten Fluchtfahrzeug gefunden. Die Stimme des Mannes bei dem Anruf wurde auf Tonband aufgezeichnet.

Kranke Mutter und Geldsorgen
Man könne ihm persönliche Probleme, die Betreuung der schwer kranken Mutter, nicht absprechen, so Richterin Doris Wais-Pfeffer bei der Urteilsbegründung.

Erschwerden sei jedoch, dass die Tat konkret geplant gewesen sei. Außredem hatte sich der bedrohte Bankangestellte gefürchtet.

"Abschreckende Wirkung"
Die verhängte Strafe solle eine "abschreckende Wirkung" erzielen, so Wais-Pfeffer. "Gerade Sie als Kriminalbeamter sollten wissen, wie mit den gesetzlich geschützten Werten umzugehen ist", sagte die Richterin zum Angeklagten.

Der Schuldspruch ist rechtskräftig, sowohl der Angeklagte als auch Staatsanwältin Christiane Burkheiser nahmen das Urteil an. Für den Verurteilten ist dieser Schuldspruch automatisch mit der Entlassung aus dem BK sowie mit Amtsverlust verbunden.

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