Brandstiftung

Feuerteufel schockt St. Pölten

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Brandserie im Bachmann-Hof. Seit April rückte die Feuerwehr fünfmal aus. Diesmal gab es zwei Verletzte. Das Feuer im Keller wurde gelegt.

Im Bachmann-Hof in der St. Pöltner Schwammelstraße wütet seit Monaten ein Feuerteufel. Zwischen April und November des heurigen Jahres hat es hier bereits fünfmal gebrannt. Die 45 Bewohner des Altbaues – vorwiegend Ausländer – leben in ständiger Angst.

Feuer im Keller
Der Höhepunkt der Brandserie war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erreicht. Gegen zwei Uhr Früh wurde die Feuerwehr alarmiert. Starker Rauch und Feuerzungen loderten aus den Kellerfenstern hinaus auf die Straße. Im verwinkelten Keller des Vorstadthauses tobte das Feuer. Die Feuerwehr konnte sich nur langsam vortasten, dichter Rauch und große Hitze erschwerte ihnen die gefährliche Arbeit.

Zwei Mieter wurden mit Rauchgasvergiftung ins St. Pöltner Krankenhaus eingeliefert. Darunter Gerrit Hofmann, der Besitzer des desolaten Wohnhauses.

Angst
Im Bachmann-Hof herrscht die Angst. Leopoldine H. wohnt seit 20 Jahren in einer kleinen Wohnung im zweiten Stock: "Ich fürchte mich. Ich weiß nicht, wer uns das antut. Wer kann so einen Hass entwickeln, dass er uns alle gefährdet?" Leopoldine H. traut sich seit Monaten nicht mehr in den Keller. "Am liebsten möchte ich ausziehen, aber wohin. Mir fehlt auch das Geld," ist die Altmieterin verzweifelt. Auch Andreas W. ist verzweifelt. Er wohnt zwar erst seit kurzem in einer 40 Quadratmeter-Wohnung im Erdgeschoss. Ihn hat es am stärksten getroffen. Dichte Rauchschwaden sind direkt durch seine Wohnung gezogen. Andreas W.: "Hier bleibe ich nicht. Die ständige Angst, dass was passiert. Das Haus mit seinen vielen Ausländern und dem ständigen Streitereien ist ein Pulverfass." Das Gejaule von Kater Sheeba hat ihm das Leben gerettet. Andreas W.: "Wer zahlt mir jetzt den Schaden? Ich habe derzeit keinen Strom in der Wohnung, meine Lebensmittel verderben im Kühlschrank. Die Wohnung stinkt und ist unbewohnbar." Die Brandsachverständigen der St. Pöltner Polizei ermitteln. Eines steht aber schon fest: Der Brand war gelegt.

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