Horror-Tat in NÖ

Frau 6 Stunden an Heizkörper gekettet

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Horrornacht für die 50-jährige Renate G.: Zwei Vermummte brachen in ihr Haus ein, ketteten sie im Bad fest, und räumten das Haus aus.

Ihre Handgelenke schmerzen noch von den Handschellen, das Haus ist ein einziges Schlachtfeld. Mehr als sechs Stunden hing sie in ihrem eigenen Badezimmer fest, angekettet, hilflos, starr vor Angst. Mit einer Decke über dem Kopf, um die beiden Täter, die so brachial in ihr Haus eingebrochen waren, nur ja nicht erkennen zu können. „Es war schrecklich“, erzählt das Opfer ÖSTERREICH. „Ich dachte nie, dass mir so etwas auch passieren kann“.

Überfall beim Fersehen
Es ist Samstag, 19.15 Uhr. Renate G. sitzt zu Hause in ihrem Einfamilienhaus in Berg (Bezirk Bruck/Leitha) und sieht fern. Plötzlich hört sie Lärm. „Sie dachte, eine Schneeschaufel wäre umgekippt, oder dass ihr Mann schon zu Hause sei“, schildert ein Polizist.

Doch es war keine Schneeschaufel, sondern kaltblütige Einbrecher. „Sie waren maskiert und haben der Frau sofort eine Decke über den Kopf geworfen, damit sie nichts erkennen kann“.

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© oe24

An diesen Heizkörper wurde Renate G. gekettet / (C) Niesner

Täter raubte Schmuck und 1.400 Euro Bargeld
Was dann geschieht, erinnert an Gewaltfilme: „Die Täter haben die Frau ins Badezimmer gezerrt, sie geknebelt, gefesselt und mit Handschellen an den Heizkörper gekettet. „Sie haben immer nur gefragt ‚Wo ist der Safe?‘ und sonst aber nicht viel gesprochen“, so der Polizist. Renate G. tut das Beste in ihrer Situation – sie verhält sich so ruhig wie nur möglich.

Inzwischen stellen die beiden Täter das gesamte Haus auf den Kopf. Die Ausbeute: Drei Diamantringe im Wert von etwa 3.000 Euro und 1.400 Euro Bargeld. Dann verschwinden sie – so plötzlich wie sie gekommen waren. Für Renate G. fängt das Leiden erst an. Mehr als sechs Stunden hängt sie geknebelt und angekettet am Heizkörper ihres Badezimmers, kann sich nicht befreien.

War "Kettenphantom" am Werk?
Erst um zwei Uhr morgens, mehr als sechs Stunden später, kommt ihr Ehemann Joachim nach Hause. Er kann seine zitternde Ehefrau befreien. Fast den gesamten Sonntag sucht die Polizei nach Spuren und geht der Frage nach, ob der Überfall nicht vielleicht von jenem „Kettenphantom“ verübt wurde, hinter dem die Polizei schon seit Monaten her ist.

Täter flüchtig. Wie mehrfach berichtet, schlug dieses Phantom schon öfters in NÖ zu, mit immer derselben Methode: Einbruch in Einfamilienhäuser, die Hausherren werden angekettet, vorzugsweise im Bad. Was die Beamten hier stutzig macht: Es waren zwei, nicht ein Täter und diese dürften keine Ausländer sein.

Opfer im Interview: "Man denkt, so etwas passiert nur anderen"

Österreich: Wie geht es Ihnen nach dem schrecklichen Überfall?

Renate G.: Nicht gut. Die haben das ganze Haus auf den Kopf gestellt. Mein Mann und ich versuchen gerade, das wieder in Ordnung zu bringen.

Österreich: Was ist denn genau passiert?

Renate G.: Ich war gerade beim Fernsehen, als ich Lärm hörte. Dann waren sie schon im Haus und dann ging alles sehr schnell.

Österreich: Sie wurden im Badezimmer gefesselt?

Renate G.: Ja, ich konnte mich nicht wehren und natürlich auch nicht weg. Mein Mann war nicht zu Hause, ich konnte ihn aber auch nicht anrufen, weil ich dort ja gefesselt wurde. Es war schrecklich. Mein Mann kam erst gegen zwei Uhr morgens und hat mich befreit.

Österreich: Sie waren mehr als sechs Stunden dort in ihrem Bad angekettet. Haben Sie Verletzungen davongetragen?

Renate G.: Nein, zum Glück nicht. Mir tun die Handgelenke weh, das schon, aber Gott sei Dank ist nicht mehr passiert.

Österreich: Haben Sie die Täter erkennen können oder hören können, in welcher Sprache sie gesprochen haben?

Renate G.: Nein, gar nicht, sie waren vermummt. Und sie haben ganz wenig gesprochen.

Österreich: Was haben sie denn mitgenommen?

Renate G.: Es waren Schmuck und Bargeld im Haus, keine Unsummen, aber dennoch genug.

Österreich: Wie fühlen Sie sich nach dieser Nacht?

Renate G.: Man denkt sich immer, so etwas passiert den anderen. Wenn es dann tatsächlich passiert, weiß man gar nicht, was los ist. Ich hab einen Riesenschrecken, das können Sie mir glauben.

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