ÖSTERREICH

Höchster Alarm um Begräbnis nach Vierfach-Mord

Teilen

Alarmstufe Rot bei der Beisetzung der ersten Opfer Josef Branis'. Der mutmaßliche Mörder könnte noch mehr Menschen auf seiner Todesliste haben.

Offiziell bestätigt wurde es nicht, doch aus Insiderquellen war am Dienstag zu erfahren, dass die Beisetzung von Franz Branis (66) – dem Bruder des untergetauchten Amokläufers – und dessen Gattin Viera (60) unauffällig, aber doch mittels massiver Polizeipräsenz überwacht wird.

Hintergrund: Seit der furchtbaren Bluttat an vier Familienangehörigen am

1. Juli haben die Beamten noch immer keine Spur von dem 67-jährigen halbblinden Sonderling, der sich vermutlich in die Slowakei abgesetzt haben dürfte. Obwohl auch ein Selbstmord in einem abgelegenen Wald nicht ausgeschlossen werden kann, ist es ebenso denkbar, dass er in Bratislava – wo er einst eine Freundin hatte, die starb – untergetaucht ist, und sich jetzt heimlich zum Begräbnis der Opfer schleicht.

Todesliste
Immer wieder kommt es in der Kriminalgeschichte vor, dass Mörder an den Ort ihrer Blut­taten zurückkehren, um zu beobachten, was sie angerichtet haben, und um sich am Leid der Hinterbliebenen zu ergötzen. Auch möglich: Dass der Mann, der mit zwölf Kugeln seinen Bruder, die Schwägerin, die Schwester Anna und den Schwager Johann J. hingerichtet haben soll, noch mehr Menschen auf seiner Todesliste hat. „Wir denken und hoffen nicht, dass der Verdächtige noch einmal zuschlagen will“, sagt Oberst Ernst Schuch vom Landeskriminalamt. „Außer Acht lassen dürfen wir es allerdings auch nicht.“

Zumal man die Tatwaffe Kaliber 7,65 bis heute nicht gefunden hat. Die Ermittler müssen also davon ausgehen, dass Branis den Revolver oder die Pistole noch bei sich führt. Und damit brandgefährlich ist.

Briefe
Ort des Begräbnisses im engstens Fami­lienkreis heute Nachmittag ist der Waldfriedhof in Strasshof. Unter anderem könnten auch die drei erwachsenen Töchter von Josef Branis – denen er nach der Flucht einen Brief geschrieben haben soll – zu dem Begräbnis und zur anschließenden Seelenmesse in die Strasshofer Pfarrkirche kommen.

Parte
Auf dem schlichten Partezettel, auf dem die Verwandten ihre tiefe Trauer kundtun, finden sich berührende Worte über die Opfer: „Still und einfach war ihr Leben, treu und tätig ihre Hände, ruhig könnt ihr hinübergehen in ein besseres Heimatland.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.