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Jahrelang in Kinderheim missbraucht

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Opfer wurde missbraucht und gezwungen schwere Psychopharmaka einzunehmen

Eggenburg. Massive Vorwürfe erhebt der jetzt 22-jährige K. gegen das Kinderheim Lindendorf in Eggenburg. K. behauptet: Nach einem epileptischen Anfall wurde er – damals 15 – von einem Neurologen gezwungen, schwere Psychopharmaka einzunehmen. Wenn er sie nicht regelmäßig schlucken würde, „drohen heftige Sanktionen“, erzählt K. im ÖSTERREICH-Interview (siehe unten). Er lebte drei Jahre lang in Eggenburg.

Gefühlskalt
„Stellen Sie sich vor, Sie schlucken diese Tabletten und werden richtig gefühlskalt, dann spürt man nichts mehr, es tötet jedes Gefühl ab“, erzählt K. Vielen Jugendlichen ging es im Lindenhof ähnlich, erinnert sich der gelernte Fleischer. Sie alle wurden gezwungen, diese harten Drogen zu nehmen.

1,5 Jahre lang ertrug K. die Tortur, dann waren ihm die Konsequenzen egal, er setzte die Medikation ab.

Doch das war noch lange nicht alles: Im Heim wurde K. zwei Jahre lang schikaniert. Ein Jugendlicher drückte wiederholt Zigaretten auf seiner Hand aus, bedrohte und beschimpfe ihn. Eines Tages zeichnete er einen Übergriff auf Video auf: K. wurde vor laufender Kamera sexuell missbraucht. Die Kassette machte im Heim die Runden, berichtet der ehemalige Bewohner: „Ich bin zum Direktor gegangen und hab gesehen, wie auch er sich das Band angesehen hat. Er hat dabei gelacht. Es waren einige andere anwesend.“.

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Damals traute sich K. nicht, zur Polizei zu gehen, doch vor wenigen Tagen informierte er die Staatsanwaltschaft Krems. Josef Hiebl, Jurist des Heimbetreibers Stadt Wien (Magistratsabteilung 11) bestätigt interne Untersuchungen.

Derzeit schockieren täglich Enthüllungen über Vorgänge in Kinderheimen. Erst gestern berichtete ein Opfer, dass in einem Wiener Heim, Kinder für Sexpartys vermietet wurden.

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