Supermarkt-Schüsse

Krems-Drama: Florians Bruder vor Gericht

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Nach dem Todesschuss von Krems gibt es die erste Verhandlung.

Es geschah in den Tagen nach dem Todesschuss im Supermarkt von Krems, als Freunde des erschossenen 14-jährigen Einbrechers Florian P. vor dem Tatort eine Mahnwache abhielten. Die Stimmung damals Anfang August: so aufgeheizt, dass die Polizei Abstand davon nahm, die Trauerveranstaltung in Uniform zu überwachen. Nur einige Beamte in Zivil verfolgten das Geschehen – und übersahen einen blutigen Zwischenfall:

Faustschlag
Philip T., Szene- und Werbefotograf, lichtete die Kerzen und die Gedenkstätte vor dem Einkaufszentrum ab, als Kevin, der 20-jährige Bruder von Florian P. – im ÖSTERREICH-Interview hatte er kurz vorher erklärt, er könne seit der Tragödie nicht mehr schlafen, essen, trinken – auf den Mann mit der Kamera zugeschossen kam. Ohne Vorwarnung donnerte Kevin dem Fotografen die Faust ins Gesicht.

Angst
Phillip T. erlitt durch den harten Schlag eine Augenhöhlenfraktur. Der 22-Jährige musste ins Spital: „Es war alles sehr schmerzhaft, ich habe nur noch Doppelbilder gesehen und Angst gehabt, dass Spätfolgen bleiben.“

Für Empörung bei Philips Vater sorgte vor allem der Umstand, dass die Polizei die entsprechende Anzeige erst gar nicht entgegennehmen wollte. Schließlich hat aber das Krankenhaus Anzeige erstattet und die Exekutive musste die Ermittlungen gegen Kevin P. aufnehmen.

Prozess
Am 29. Oktober um 9.15 Uhr verhandelt nun Richter Dr. Gerhard Wittmann am Landesgericht Krems gegen den großen Bruder von Florian P. wegen Körperverletzung. Phillip T. wird dabei aussagen müssen: „Obwohl ich Angst hatte, dass man mir vor dem Prozess auflauert, wurde ich in Ruhe gelassen. Ich hab den Kevin sogar zweimal getroffen, er ist nicht auf mich losgegangen, entschuldigt hat er sich aber auch nicht.“

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